
Cyberangriffe lähmen wichtige karibische Dienstleistungen
Mehrere Regierungsinstitutionen in der niederländischen Karibik erlebten schwere Störungen nach koordinierten Ransomware-Angriffen. Das Steueramt von Curaçao bestätigte, dass Hacker Ransomware einsetzten, um ihre Systeme zu kompromittieren. Nach der Entdeckung wurden betroffene Systeme sofort offline genommen, während forensische Untersuchungen zur Herkunft und zum vollen Umfang des Angriffs eingeleitet wurden.
Kritische Dienste beeinträchtigt
Während Online-Steuererklärungs- und Zahlungsportale zugänglich blieben, wurden Telefonsupport und persönliche Schalterdienstleistungen deaktiviert. Das für alle sechs Inseln zuständige Justizgericht meldete Malware-Infektionen, die zu Systemabschaltungen führten und Gerichtstermine verzögerten. Zudem wurden offizielle E-Mail-Konten arubanischer Parlamentsmitglieder kompromittiert, mit noch unklaren Folgen.
Regionale Cybersicherheitswarnung
Sint Maarten hat Warnungen herausgegeben, um Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen. Diese Vorfälle folgen einem Muster zunehmender Cyberbedrohungen in der Karibik, wo Jamaika laut Cybersecurity Advisors Network allein Anfang 2024 vier Millionen Angriffsversuche verzeichnete.
Ransomware: Das digitale Erpressungswerkzeug
Ransomware verschlüsselt Daten bis zur Lösegeldzahlung, typischerweise in schwer nachverfolgbaren Kryptowährungen. Infektionen entstehen häufig durch Phishing-E-Mails, bösartige Anzeigen oder ungepatchte Software-Schwachstellen. Weltweite Ransomware-Schäden erreichten 2023 1,25 Milliarden Dollar, bevor sie 2024 aufgrund verbesserter Strafverfolgung auf 813 Millionen Dollar sanken.
Niederländische Institutionen ebenfalls im Visier
Die karibischen Angriffe spiegeln jüngste Vorfälle in den Niederlanden wider. Die niederländische Staatsanwaltschaft hatte zwei Wochen zuvor Systeme nach einem Einbruch getrennt, was anhaltende Betriebsstörungen verursacht. 2024 wurden russische Cybergruppen für den Diebstahl niederländischer Polizeidaten verantwortlich gemacht.
Stärkung regionaler Abwehrkräfte
Karibische Nationen reagieren mit Initiativen wie dem Cyber Resilience Strategy 2030-Projekt von CARICOM und USAID. Jamaika implementiert KI-gestütztes Netzwerk-Monitoring, während Trinidad und Tobago Cybersicherheits-Steueranreize einführte und ein spezielles Reaktionsteam (TT-CSIRT) etablierte. Diese Entwicklungen unterstreichen das regionale Engagement gegen digitale Bedrohungen.