Glatteis hat in Deutschland zu Hunderten von Unfällen geführt und die Krankenhäuser überlastet. In den Niederlanden wurde für sechs nördliche Provinzen eine Glättewarnung aufgrund von Frost herausgegeben. Beide Länder kämpfen mit den gefährlichen Winterbedingungen, die durch anhaltende Kälte und Nieselregen verursacht werden.
Winterwetter verursacht Chaos in Nordeuropa
Extremes Winterwetter hat gefährliches Glatteis in Deutschland verursacht, was zu Hunderten von Unfällen und überlasteten Notaufnahmen in der Weihnachtszeit führte. Die Situation hat Wetterwarnungen sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden ausgelöst, während Frosttemperaturen die Region weiterhin heimsuchen.
Deutsche Rettungsdienste überlastet
Allein in Berlin registrierte die Polizei 565 Verkehrsunfälle zwischen Freitagnachmittag und Samstagmorgen, als Glatteis die Straßen in gefährliche Schlittschuhbahnen verwandelte. Die gefährlichen Bedingungen entstanden durch Frosttemperaturen in Kombination mit Nieselregen, der eine dünne, fast unsichtbare Eisschicht auf den Fahrbahnen erzeugte. 'Unsere Notaufnahmen sind völlig überlastet mit Patienten, die Knochenbrüche und andere glatteisbedingte Verletzungen haben,' sagte ein Sprecher des Berliner Charité-Krankenhauses gegenüber lokalen Medien.
Die Situation war besonders ernst in Nordrhein-Westfalen, wo am zweiten Weihnachtstag Dutzende Unfälle gemeldet wurden. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) berichtete, dass der östliche Teil der Region besonders betroffen war, mit mehreren Kollisionen auf wichtigen Autobahnen, darunter die A1, wo beschädigte Autos nach Glatteisunfällen auf der Straße lagen.
Kältester Weihnachten seit 15 Jahren
Deutschland erlebt seine kälteste Weihnachtszeit seit 2010, mit Temperaturen, die in Harzgerode, Sachsen-Anhalt, auf -12,1°C sinken. Die extreme Kältewelle, verursacht durch ein Hochdrucksystem aus dem Nordosten, hat gefährliche Winterbedingungen in mehreren Bundesländern geschaffen. Während Schneefall auf höher gelegene Gebiete beschränkt blieb, kam die größte Gefahr von vereisten Straßen, die Kollisionen und Störungen im ganzen Land verursachten.
Laut Wetterberichten hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) gewarnt, dass die Glatteisgefahr bis Freitag anhalten wird, wobei Glatteis und nasser Schnee gefährliche Bedingungen aufrechterhalten werden. Die Behörden haben extreme Vorsicht für Verkehrsteilnehmer in ganz Mitteldeutschland bis mindestens zum Vormittag empfohlen.
KNMI gibt Warnung heraus
Inzwischen hat das Königlich Niederländische Meteorologische Institut (KNMI) eine Code-Gelb-Warnung für Glatteis für sechs nördliche Provinzen herausgegeben. Die Warnung, gültig bis 10:00 Uhr, gilt für Friesland, Groningen, Drenthe, Overijssel, Gelderland und Flevoland, wo das Gefrieren nasser Straßenabschnitte gefährliche Fahrbedingungen schafft.
'Wir sehen gefährliche Bedingungen entstehen, wenn die Temperaturen in der Nacht unter den Gefrierpunkt fallen,' erklärte ein KNMI-Meteorologe. 'Das größte Risiko geht von Glatteis aus, das sich auf Straßen bildet, die nass aussehen, aber tatsächlich gefroren sind.' Das Institut verwendet ein farbcodiertes Warnsystem, bei dem Code Gelb auf die Möglichkeit gefährlichen Wetters hinweist, Code Orange auf eine hohe Wahrscheinlichkeit gefährlichen Wetters mit erheblicher Auswirkung und Code Rot auf extreme Bedingungen mit großer gesellschaftlicher Auswirkung.
Frühere Unfälle unterstreichen die Gefahr
Die aktuellen Warnungen folgen auf mehrere schwere Unfälle Anfang der Woche. Am Donnerstag und Freitag führten Frostbedingungen zu fünf Todesopfern bei Autounfällen in den Niederlanden. Ein schwerer Frontalzusammenstoß ereignete sich auf der N366 in Groningen, bei dem ein Fahrer schwer verletzt wurde, während auf der N34 bei Borger mehrere Autos von der Straße abkamen.
In Deutschland erreichte die Situation in einigen Krankenhäusern krisenhafte Ausmaße. In Potsdam behandelte das Ernst von Bergmann Krankenhaus mehr als 80 Verletzte in einer sogenannten Massenunfallsituation. Auch der öffentliche Nahverkehr war beeinträchtigt, mit Busservices in Potsdam, die aufgrund der gefährlichen Bedingungen ausgesetzt wurden.
Sicherheitsempfehlungen
Die Behörden in beiden Ländern drängen auf extreme Vorsicht. Deutsche medizinische Fachkräfte haben Fußgängern geraten, die "Pinguin-Gang"-Technik anzuwenden – kleine, flachfüßige Schritte mit dem Gewicht über dem vorderen Bein – um das Sturzrisiko zu verringern. Fahrern wird geraten, die Geschwindigkeit erheblich zu reduzieren, den Abstand zu vergrößern und plötzliche Manöver zu vermeiden.
Das KNMI-Warnsystem ist darauf ausgelegt, eine rechtzeitige Vorbereitung auf gefährliche Wetterbedingungen zu ermöglichen. 'Unser Ziel ist es, zu einem sicheren und zugänglichen Niederlande beizutragen, indem wir rechtzeitig vor gefährlichen Bedingungen warnen,' erklärte ein KNMI-Vertreter in der offiziellen Dokumentation.
Wettervorhersage
Die Prognosen sagen anhaltenden Frost, Nieselregen und einen ernsten Wintereinbruch um Silvester voraus, mit möglichem Schneefall in tieferen Lagen und strengem Frost im ganzen Land. Deutschland steht einem harten Start ins Jahr 2026 gegenüber, da die Kältewelle kaum Anzeichen einer Abschwächung zeigt.
Während beide Länder mit dem Winterwetter kämpfen, betonen die Behörden, dass die größte Gefahr oft von Glatteis ausgeht – einer dünnen, durchsichtigen Eisschicht, die sich auf Straßen bildet und besonders schwer zu erkennen ist, besonders nachts oder bei schlechten Lichtverhältnissen. Straßenwartungsteams arbeiten rund um die Uhr, um wichtige Strecken zu streuen, aber Nebenstraßen und Fußgängerbereiche bleiben gefährlich.
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