Etwa 30 Verletzte bei Zugzusammenstoß in der Nähe von Bratislava, Slowakei. Fünf Schwerverletzte, nachdem Regionalzug möglicherweise bei Rot fuhr. Zweiter schwerer Eisenbahnvorfall innerhalb eines Monats weckt Sicherheitsbedenken.
Schweres Zugunglück in der Nähe der slowakischen Hauptstadt
Ein schwerer Zugzusammenstoß ereignete sich am Sonntagabend, dem 9. November 2025, in der Nähe von Bratislava, Slowakei, bei dem etwa 30 Menschen verletzt wurden und fünf in einem ernsten Zustand sind. Der Unfall geschah um 19:31 Uhr Ortszeit zwischen Pezinok und dem Hauptbahnhof von Bratislava und betraf zwei Personenzüge auf einer der meistbefahrenen Pendlerstrecken des Landes.
Details des Zusammenstoßes
Der Zusammenstoß betraf einen Regionalzug, der von Nitra nach Bratislava fuhr, und einen Schnellzug auf derselben Strecke. Laut Ivan Bednárik, Direktor der Slowakischen Eisenbahnen, deuten erste Erkenntnisse darauf hin, dass der Regionalzug möglicherweise bei Rot gefahren ist und von hinten vom Schnellzug getroffen wurde, der etwa 100 Kilometer pro Stunde fuhr. 'Der Regionalzug ist wahrscheinlich bei Rot gefahren,' erklärte Bednárik während einer Pressekonferenz.
Die Polizei bestätigte, dass es sich nicht um einen Frontalzusammenstoß handelte und keiner der Züge entgleiste. Beide Lokführer testeten nach dem Vorfall negativ auf Alkohol und Drogen. Ein Passagier in einem der Züge beschrieb den Moment des Aufpralls gegenüber lokalen Medien: 'Der Zug bremste plötzlich, dann folgte ein harter Aufprall. Die Atmosphäre blieb ruhig und das Zugpersonal kam sofort, um nach den Passagieren zu sehen.'
Rettungsmaßnahmen und medizinische Versorgung
Rettungskräfte reagierten sofort, wobei Polizei, Feuerwehr und medizinisches Personal am Unfallort ein temporäres Triage-Zentrum einrichteten. Der Katastrophenplan wurde aktiviert und elf verletzte Passagiere wurden zur Behandlung in Krankenhäuser in Bratislava gebracht. Medizinische Beamte bestätigten, dass zwei Passagiere operiert werden mussten, wobei möglicherweise weitere Operationen erforderlich sind, wenn die medizinischen Untersuchungen fortschreiten.
Die übrigen Passagiere wurden mit Bussen vom Unfallort evakuiert, während der Zugverkehr in beide Richtungen vollständig eingestellt wurde. Die betroffene Strecke dient als wichtige Pendlerkorridor, die hauptsächlich von Studenten genutzt wird, die nach Bratislava zur Ausbildung pendeln.
Regierungsreaktion und Untersuchung
Der slowakische Premierminister Robert Fico kündigte an, dass eine vollständige Untersuchung zur Ursache des Unfalls eingeleitet wurde. 'Wir müssen prüfen, ob ein technischer Defekt oder ein menschliches Versagen vorlag,' erklärte Fico. Das Kabinett kommt am Montagmorgen zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, um die Situation zu besprechen.
Dieser Vorfall markiert den zweiten schweren Zugunfall in der Slowakei innerhalb eines Monats, nach einem früheren Zusammenstoß am 13. Oktober, bei dem etwa 100 Menschen verletzt wurden. Dieser Unfall wurde ebenfalls auf wahrscheinliches menschliches Versagen zurückgeführt, was Bedenken über die Eisenbahnsicherheitsstandards im Land aufkommen ließ.
Bedenken zur Eisenbahnsicherheit
Die wiederholten Unfälle haben Fragen zur Sicherheit der slowakischen Eisenbahninfrastruktur aufgeworfen. Laut Eisenbahnen der Slowakischen Republik (ŽSR), dem staatlichen Eisenbahninfrastrukturunternehmen, hat das System seit der Auflösung der Tschechoslowakei im Jahr 1993 eine signifikante Restrukturierung durchlaufen. Jüngste Vorfälle deuten jedoch auf mögliche Probleme mit Signalsystemen oder Betriebsabläufen hin.
Innenminister Matus Sutaj Estok betonte, dass, obwohl die meisten Verletzungen des Sonntagszusammenstoßes leicht waren, die Häufigkeit solcher Vorfälle sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Die Untersuchung wird die Funktionalität von Signalen, Zugkommunikationssystemen und die Einhaltung von Sicherheitsprotokollen prüfen.
Der Zusammenstoß hat einen der wichtigsten Transportkorridore der Slowakei unterbrochen, was sowohl inländische Pendler als auch internationale Reisende betrifft, die Verbindungen zu den Nachbarländern Österreich und Ungarn nutzen. Eisenbahnbehörden haben noch keinen geschätzten Zeitplan für die Wiederherstellung des vollständigen Dienstes entlang der betroffenen Strecke angegeben.
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