München Flughafen nach Drohnen-Vorfall wieder geöffnet

Flughafen München nach 7-stündiger Schließung wegen Drohnen-Sichtungen wieder geöffnet, 3.000 Passagiere und 30 Flüge betroffen. Vorfall unterstreicht wachsende europäische Drohnen-Bedrohung und Sicherheitsbedenken.

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München Flughafen Geschlossen: Drohnen-Sichtungen verursachen massive Störungen

Der Flughafen München, der zweitgrößte Flughafen Deutschlands, musste den Flugbetrieb für fast sieben Stunden komplett einstellen, nachdem mehrere Drohnen in der Nähe des Flughafens gesichtet worden waren. Die Schließung begann am Donnerstag gegen 22:00 Uhr Ortszeit und dauerte bis 05:00 Uhr am Freitagmorgen, wobei etwa 3.000 Passagiere betroffen waren und 30 Flüge gestrichen oder umgeleitet wurden.

Passagierchaos und Notfallmaßnahmen

Während der Schließung organisierte der Flughafen Notunterkünfte für gestrandete Passagiere, mit Feldbetten, Decken, Getränken und Snacks im gesamten Terminal. Hunderte Passagiere verbrachten die Nacht auf diesen provisorischen Betten, während andere in nahegelegenen Hotels untergebracht wurden. 'Uns wurde gesagt, dass Drohnen in der Nähe des Flughafens fliegen, und plötzlich hörte alles auf,' sagte Passagierin Anna Schmidt, die nach Barcelona reisen wollte. 'Es war chaotisch, aber das Flughafenpersonal gab sein Bestes, um uns Komfort zu bieten.'

Der Zeitpunkt des Vorfalls begrenzte die Gesamtauswirkungen, da der Flughafen München normalerweise zwischen Mitternacht und 05:00 Uhr ohnehin keine Flüge abfertigt. Dennoch waren 17 Flüge während der Betriebszeiten betroffen, wobei 15 ankommende Flüge zu anderen deutschen Städten und nach Wien umgeleitet wurden.

Wachsende europäische Drohnen-Bedrohung

Dieser Vorfall ist Teil eines besorgniserregenden Trends in ganz Europa. In den letzten Wochen haben ähnliche Drohnen-Sichtungen Flughäfen in Dänemark und Norwegen gestört, wobei Zehntausende Passagiere betroffen waren. CNN berichtete, dass der Kopenhagener Flughafen im September für vier Stunden geschlossen war, während der Osloer Flughafen ebenfalls durch unbefugte Drohnenaktivitäten beeinträchtigt wurde.

Deutsche Behörden berichteten, dass mehrere Zeugen gegen 21:30 Uhr Drohnen über dem Flughafen gesichtet hätten, mit einer weiteren Sichtung eine Stunde später. Die Polizei untersucht, ob es sich um eine einzelne Drohne oder mehrere Geräte handelte, und hat eine Untersuchung eingeleitet, um deren Herkunft zu bestimmen.

Politische Reaktion und Sicherheitsmaßnahmen

Der deutsche Innenminister Alexander Dobrindt bezeichnete die zunehmenden Drohnen-Vorfälle in Europa als ernsthafte Bedrohung und kündigte Pläne zur Einrichtung eines Drohnen-Abwehrzentrums an. 'Wir stehen vor einer konstanten hybriden Bedrohung, die sofortige und umfassende Reaktionen erfordert,' erklärte Dobrindt während einer aktuellen Pressekonferenz.

Die deutsche Regierung plant wichtige gesetzliche Änderungen zur Bewältigung der Drohnen-Bedrohung, einschließlich Änderungen des Luftsicherheitsgesetzes, die ausdrücklich erlauben, dass die Bundeswehr feindliche Drohnen abschießen darf, wenn die Polizeikapazitäten unzureichend sind. Politico berichtete, dass diese Änderungen im Herbst dem Parlament vorgelegt werden sollen.

Breitere Sicherheitsbedenken

Der München-Vorfall folgt auf andere besorgniserregende Drohnenaktivitäten in Deutschland. Laut Der Spiegel wurden in der vergangenen Woche Drohnen über einem Parlamentsgebäude, einer Marinewerft, einem Kraftwerk und einem Krankenhaus in Schleswig-Holstein gemeldet. Europäische Führungskräfte diskutierten das Drohnenproblem kürzlich während eines Treffens in Kopenhagen und suchten nach koordinierten Reaktionen auf das, was viele als wachsende Sicherheitsherausforderung betrachten.

Während Rumänien und Estland für ähnliche Vorfälle mit dem Finger auf Russland zeigen, hat Moskau alle Anschuldigungen zurückgewiesen. Die Situation unterstreicht die Anfälligkeit kritischer Infrastruktur für Drohnen-Vorfälle und den dringenden Bedarf an verbesserten Erkennungs- und Abwehrsystemen an europäischen Flughäfen.

Lufthansa, die München als zweiten Drehkreuz nutzt, meldete, dass 19 ihrer Flüge gestrichen oder umgeleitet wurden, darunter drei interkontinentale Flüge nach Asien. Die Fluggesellschaft arbeitet daran, betroffene Passagiere umzubuchen und weitere Störungen in ihrem Flugplan zu minimieren.

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