Hitzestress durch Klimawandel senkt Ernteerträge weltweit und bedroht die Ernährungssicherheit. Anpassungsinvestitionen und kurzfristige Maßnahmen sind entscheidend, um erwartete 24% Ertragsverluste bis 2100 auszugleichen.
Klimawandel fordert Tribut von der globalen Landwirtschaft
Aktuelle Studien zeigen, dass Hitzestress die Ernteerträge in wichtigen landwirtschaftlichen Gebieten weltweit erheblich senkt, was die globale Ernährungssicherheit bedroht und dringende Anpassungsinvestitionen erfordert. Eine Stanford University Studie in Nature veröffentlicht prognostiziert, dass der Klimawandel die globalen Ernteerträge bis 2100 unter Szenarien mit hohen Emissionen um 24% reduzieren wird, wobei jedes zusätzliche Grad Celsius Erwärmung die Nahrungsmittelproduktion um 120 Kalorien pro Person und Tag verringert.
Direkte Auswirkungen auf wichtige Anbaugebiete
Die Midwest Corn Belt in den Vereinigten Staaten steht vor besonders großen Verlusten und könnte ihren Status als wichtiges landwirtschaftliches Gebiet verlieren. Unterdessen könnten Regionen in Kanada, Russland und China von der Erwärmung profitieren, was neue landwirtschaftliche Möglichkeiten schafft, aber auch etablierte globale Nahrungsmittelversorgungsketten stört. "Die Prognosen sind unbestreitbar - wir sehen grundlegende Verschiebungen darin, wo und wie wir Nahrungsmittel anbauen können," sagt Dr. Maria Rodriguez, Agrarökonomin an der Stanford University.
Kurzfristige Anpassungsmaßnahmen
Landwirte setzen bereits Anpassungsstrategien um, die etwa ein Drittel der klimabedingten Verluste ausgleichen. Dazu gehören der Wechsel zu hitzetoleranten Pflanzensorten, die Anpassung von Pflanzterminen und die Implementierung verbesserter Bewässerungstechniken. Digitale Beratungsdienste erweisen sich als besonders effektiv, mit Initiativen wie AIM for Scale, die KI-gestützte Wetterwarnungen für 40 Millionen Landwirte in Indien bereitstellen.
Große Investitionsverpflichtungen
Während COP30 in Belém, Brasilien, kündigte die Gates Foundation eine Verpflichtung von 1,4 Milliarden US-Dollar über vier Jahre an, um Kleinbauern in Subsahara-Afrika und Südasien zu unterstützen. Dies behebt eine kritische Lücke, wo weniger als 1% der globalen Klimafinanzierung auf landwirtschaftliche Anpassung ausgerichtet ist, obwohl diese Regionen ein Drittel der globalen Nahrungsmittel produzieren.
Ernährungssicherheitsaussichten
Der Bericht "State of Food Security and Nutrition in the World 2025" zeigt besorgniserregende Trends mit Nahrungsmittelpreisinflation von über 10% in 65% der Länder mit niedrigem Einkommen. Klimawandel-bedingte extreme Wetterereignisse stören die Landwirtschaft, während Afrika steigende Hungerniveaus erlebt mit mehr als einem Fünftel der Bevölkerung, die chronisch hungert. "Wir befinden uns an einem kritischen Wendepunkt, wo Investitionen in Anpassung den Unterschied zwischen Ernährungssicherheit und Krise ausmachen können," bemerkt Agrarpolitikexperte Dr. James Chen.
Weg nach vorn
Forschung aus Scientific Reports zeigt, dass unter niedrigeren Emissionsszenarien Ernteverluste erheblich reduziert werden können - von -22% für Mais unter Business-as-usual auf nur -3,8% unter nachhaltigen Pfaden. Dies unterstreicht die Bedeutung sowohl von Minderungs- als auch Anpassungsstrategien. Die FAO betont, dass die Transformation von Agrar- und Ernährungssystemen einen der effektivsten Ansätze darstellt, um Klimaresilienz dort aufzubauen, wo sie am dringendsten benötigt wird.
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