EU schreibt 30% Lebensmittelabfallreduzierung und Textilrecyclingsysteme bis 2030 vor, aber Mitgliedstaaten stehen vor Infrastrukturherausforderungen.

EU Ergreift Mutige Maßnahmen Gegen die Abfallkrise
Das Europäische Parlament hat endgültig einer bahnbrechenden Gesetzgebung zugestimmt, die EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, Lebensmittelabfälle drastisch zu reduzieren und die Umweltauswirkungen von Fast Fashion zu bekämpfen. Die neuen Regeln kommen, während Länder erhebliche Infrastrukturherausforderungen bei der Implementierung effektiver Recyclingsysteme bewältigen.
Ehrgeizige Ziele für 2030
Bis 2030 müssen Mitgliedstaaten eine Reduzierung der Lebensmittelabfälle aus Haushalten, Einzelhandel und Restaurants um 30% im Vergleich zu den Jahren 2021-2023 erreichen. Zusätzlich müssen sie 10% der Abfälle aus Lebensmittelverarbeitung und -herstellung reduzieren. Die EU schätzt, dass der Block jährlich etwa 130kg Lebensmittelabfälle pro Person erzeugt, insgesamt 60 Millionen Tonnen.
Für Textilien müssen Länder Herstellerverantwortungssysteme einrichten, bei denen Hersteller die Kosten für Sammlung, Sortierung und Recycling tragen. Diese Anforderung tritt 30 Monate nach Inkrafttreten der Richtlinie in Kraft. Derzeit werden weltweit weniger als 1% der Textilien recycelt, wobei die EU jährlich 12,6 Millionen Tonnen Textilabfall erzeugt.
Nationale Implementierungsherausforderungen
Mehrere Mitgliedstaaten haben bereits mit unterschiedlichem Erfolg Maßnahmen umgesetzt. Polen verpflichtet große Einzelhändler, unverkaufte Lebensmittel an NGOs zu spenden und Anti-Abfall-Kampagnen durchzuführen. Spanien führte eine Gesetzgebung ein, die eine Reduzierung der Lebensmittelabfälle pro Kopf im Einzelhandels- und Verbrauchersektor um 50% bis 2030 anstrebt.
"2024 markierte einen Wendepunkt in Spanien im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung," sagte Luis Planas, spanischer Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung. Trotz Fortschritten bleiben erhebliche Herausforderungen im gesamten Block bestehen.
Infrastrukturlücken und Unbeabsichtigte Folgen
Schweden stand vor besonderen Schwierigkeiten, als neue Vorschriften Recyclingstationen und Second-Hand-Läden mit unbrauchbarem Material überfluteten. "Die Gesetze kamen in der falschen Reihenfolge," erklärte Anna-Carin Gripwall von der Abfallindustrieorganisation Avfall Sverige.
Rumänien kämpft mit unzureichender Infrastruktur, obwohl EU-Mittel aus dem nationalen Aufbau- und Resilienzplan bis 2026 26 neue Recyclinganlagen einrichten sollen. Bulgarien steht vor ähnlichen Herausforderungen, wobei nur etwa 7.000 Tonnen von 100.000 Tonnen jährlicher Textilabfälle separat gesammelt werden.
Mentalitätswandel der Verbraucher Erforderlich
Umweltschützer betonen die Notwendigkeit von Verhaltensänderungen der Verbraucher. "Jede Person sollte nicht mehr als fünf neue Kleidungsstücke pro Jahr kaufen," riet Beatrice Rindevall, Leiterin der Schwedischen Gesellschaft für Naturschutz.
Die Maßnahmen zielen auch darauf ab, die Flut ultra-billiger Modeimporte, insbesondere aus China, anzugehen, wobei die EU eine Pauschalgebühr von 2€ für kleine Pakete vorschlägt, um kostengünstige Paketzustellungen einzudämmen.