
Eigentumswechsel am Mondsee stört Tourismus
Anna Mathyl, die neue Eigentümerin des österreichischen Mondsees, hat alle Mietverträge für Seeanlagen gekündigt. Diese Entscheidung verursacht erhebliche Unruhe in der beliebten Tourismusregion Salzkammergut. Die 48-Jährige erbte den See im letzten Jahr von ihrer Mutter und leitete sofort tiefgreifende Veränderungen ein.
Vertragskündigungen und Preiserhöhungen
Lokalen Berichten zufolge versandte Mathyl Kündigungsschreiben für etwa 150 Bojen sowie Hunderte von Stegen und Bootshäusern. In ihrer Korrespondenz stellt sie klar, dass private oder gewerbliche Nutzung des Sees nun ihre ausdrückliche Genehmigung als Eigentümerin erfordert.
Quellen deuten darauf hin, dass das Hauptziel erhebliche Preiserhöhungen sind, wobei vergleichbare Seen bis zum Vierfachen für ähnliche Einrichtungen verlangen. Mathyl ist offen für Neuverhandlungen, beharrt jedoch darauf, dass aktuelle Tarife untragbar seien.
Touristische Auswirkungen und Eigentumsrechte
Während die Kündigungen Anlegeeinrichtungen betreffen, können Touristen den See weiterhin zum Schwimmen und Wassersport nutzen. Der Unterschied liegt in den Eigentumsrechten: Mathyl besitzt das Seebett und Ufer, während das Wasser selbst öffentliches Eigentum bleibt.
Lokale Unternehmer äußern ernste Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen, insbesondere während der Hochsaison. Viele operierten unter langfristigen Vereinbarungen, die nun plötzlich ungültig sind.
Historischer Kontext
Der Mondsee befindet sich seit 1809 in Privatbesitz, als Napoleon Bonaparte ihn der Familie Mathyl schenkte. Der 14,2 km² große See ist der sechstgrößte Österreichs und lockt Wassersportler mit seinem klaren Wasser und Bergpanoramen.
Mathyl hat sich zu der Kontroverse nicht geäußert und teilt lediglich mit, sie sei "derzeit im Urlaub", während sich die Situation entwickelt.