
Streaming-Riese betritt interaktiven Medienmarkt
Netflix ist offiziell in Cloud-Gaming expandiert, was eine bedeutende Verschiebung jenseits seiner traditionellen Video-Streaming-Wurzeln markiert. Der Dienst, der sich derzeit in der Beta-Testphase befindet, ermöglicht es Abonnenten, hochwertige Spiele direkt über ihren Browser zu spielen, ohne Downloads oder spezielle Hardware. Dieser Schritt positioniert Netflix gegen etablierte Player wie Microsofts Xbox Cloud Gaming und Nvidia GeForce Now.
Aufbau auf Mobile-Gaming-Erfolg
Die Cloud-Gaming-Initiative folgt auf Netflixs erfolgreiche Mobile-Gaming-Strategie. Seit dem Start von Spielen im Jahr 2021 hat das Unternehmen eine Bibliothek mit über 120 werbefreien Mobile-Titeln aufgebaut, die im Abonnement enthalten sind. Beliebte Titel wie "Squid Game: Unleashed" und "Stranger Things"-Spiele haben laut aktuellen Unternehmensberichten 70 Millionen monatlich aktive Nutzer angezogen.
Technologie und Spielbibliothek
Netflixs Cloud-Platform streamt Spiele mit bis zu 4K-Auflösung unter Verwendung proprietärer Komprimierungstechnologie. Das anfängliche Angebot umfasst sowohl Originaltitel als auch lizenzierte IPs wie "Assassin's Creed Mobile", "Tales of the Shire: A Lord of the Rings Game" und "Crashlands 2", geplant für 2025. Entscheidend ist, dass der Fortschritt über Geräte hinweg durch Netflixs Cloud-Speichersystem synchronisiert wird.
"Wir portieren nicht nur Mobile-Spiele", sagte Netflix Gaming VP Mike Verdu. "Cloud ermöglicht Konsolen-Qualitätserlebnisse auf jedem Bildschirm - das ist unsere Vision für interaktives Storytelling."
Strategische Wende
Die Expansion reagiert auf verlangsamtes Abonnementwachstum im Streaming. Interaktive Medien stellen Netflixs größte F&E-Investition für 2025 dar, mit 1,8 Milliarden Dollar, die für die Spieleentwicklung bereitgestellt werden. Branchenanalysten stellen fest, dass Cloud-Gaming jüngere Demografien anziehen und durch potenzielle Premium-Tarife neue Einnahmequellen schaffen könnte.
Herausforderungen voraus
Netflix steht vor technischen Hürden wie Latenzoptimierung und Gerätekompatibilität. Das Unternehmen hat kürzlich sein "Team Blue" AAA-Studio geschlossen, was auf einen Fokus auf Mid-Core- statt Hardcore-Spielerlebnisse hindeutet. Der Wettbewerb bleibt hart, mit Sony und Amazon, die rivalisierende Cloud-Dienste entwickeln.
Der Frühzugang beginnt in Nordamerika und Westeuropa im September, mit einer globalen Einführung bis 2026.