Papst Leo XIV. betonte in seiner ersten Christmette die Hilfe für Arme und Migranten und verknüpfte biblische Lehren mit moderner sozialer Gerechtigkeit vor Tausenden im Petersdom.
Papst Leo XIV. hält kraftvolle Weihnachtsbotschaft über Armut und Migration
In seiner ersten Christmette als Papst richtete Papst Leo XIV. eine eindringliche Botschaft an Tausende Gläubige im Petersdom und betonte, dass 'das Verweigern von Hilfe für Arme bedeutet, Gott zu verweigern'. Er rief zu mehr Mitgefühl für Migranten und Menschen in Armut auf. Der neu gewählte Papst, der am 8. Mai 2025 die Führung der katholischen Kirche übernahm, nutzte die traditionelle Weihnachtsfeier, um sein Engagement für soziale Gerechtigkeit zu bekräftigen – ein Thema, das sein frühes Pontifikat prägt.
Historische erste Christmette
Etwa 6.000 Gläubige füllten die historische Basilika für die Mitternachtsmesse, während weitere 5.000 strömenden Regen trotzten, um den Gottesdienst auf großen Bildschirmen auf dem Petersplatz zu verfolgen. Der 70-jährige, in den USA geborene Papst, geboren als Robert Francis Prevost, würdigte die herausfordernden Wetterbedingungen und dankte den Anwesenden 'selbst bei diesem Wetter'. Er merkte an, dass der Dom 'leider nicht groß genug' sei, um alle aufnehmen zu können.
Anknüpfend an die Weihnachtsgeschichte, in der Jesus in einem Stall geboren wurde, weil in der Herberge kein Platz war, stellte Papst Leo eine direkte Verbindung zwischen biblischen Lehren und zeitgenössischen sozialen Fragen her. 'Die Geschichte von Christi Geburt in einer Krippe muss Christen daran erinnern, dass die Weigerung, Armen und Fremden zu helfen, gleichbedeutend ist mit der Ablehnung Gottes', erklärte er in seiner Predigt.
Kontinuität in sozialer Gerechtigkeit
Seit seiner Wahl Anfang des Jahres hat Papst Leo XIV. konsequent die Sorge um Migranten und Arme thematisiert. Im Oktober veröffentlichte er sein erstes bedeutendes päpstliches Dokument, das Apostolische Schreiben 'Dilexi te' (Ich habe dich geliebt). Darin kritisierte er die weltweite wirtschaftliche Ungleichheit scharf als eine 'Diktatur' und bekräftigte das Engagement der Kirche für die Unterstützung von Migranten. Das Dokument, ursprünglich von seinem Vorgänger Papst Franziskus vorbereitet, verwirft Theorien, dass freie Märkte allein Armut lösen werden, und betont, dass die Sorge für die Armen nicht verhandelbar ist.
In seiner Weihnachtsansprache griff der Papst diese Themen erneut auf und sprach von einer 'gestörten Wirtschaft', die Menschen 'als Handelsware' behandle. Vatikanbeobachter stellen fest, dass diese Kontinuität mit der Agenda der sozialen Gerechtigkeit von Papst Franziskus erwartet wurde, angesichts von Leos Hintergrund als Missionar in Peru und seiner Arbeit mit marginalisierten Gemeinschaften.
Erster Urbi et Orbi-Segen
Am ersten Weihnachtstag sprach Papst Leo seinen ersten 'Urbi et Orbi'-Segen (für die Stadt und die Welt) vom zentralen Balkon des Petersdoms. Diese traditionelle Weihnachtstagsansprache an die Gläubigen auf dem Platz, weltweit übertragen, zog Zehntausende Pilger an. Der Segen stellt einen der wichtigsten Momente im päpstlichen Kalender dar, bei dem der Papst seine Botschaft des Friedens und des Wohlwollens an Katholiken weltweit übermittelt.
Der Übergang von Papst Franziskus, der am 21. April 2025 starb, zu Papst Leo XIV. ist durch Kontinuität in der Soziallehre geprägt. Als erster in den Vereinigten Staaten geborener Papst und der zweite aus Amerika bringt Leo eine einzigartige Perspektive mit, geprägt von seiner Missionsarbeit in Lateinamerika und seinem augustinischen Hintergrund.
Reaktionen und Bedeutung
Die Weihnachtsbotschaft des Papstes wurde von internationalen Medien ausführlich behandelt. Reuters hob seinen Schwerpunkt auf Armutsbekämpfung als grundlegende religiöse Verpflichtung hervor. Katholische Führungspersönlichkeiten lobten die Klarheit und moralische Kraft der Botschaft, während einige konservative Gruppen Bedenken über die anhaltende Fokussierung auf wirtschaftliche und Migrationsfragen äußerten.
Laut Vatikan-Dokumenten hat Papst Leo Migranten zuvor als 'Missionare der Hoffnung' beschrieben und ihre Rolle bei der Revitalisierung kirchlicher Gemeinschaften betont. Seine Weihnachtsbotschaft verstärkt diese Vision und verbindet traditionelle christliche Nächstenliebe mit zeitgenössischen globalen Herausforderungen.
Die Weihnachtsfeierlichkeiten finden in einer Zeit statt, in der die katholische Kirche zahlreichen Herausforderungen gegenübersteht, darunter rückläufige Gottesdienstbesuche in westlichen Ländern, obwohl Weihnachtsgottesdienste in der Regel größere Menschenmengen anziehen. Wie niederländische Nachrichtenberichte feststellten, ziehen Weihnachtsgottesdienste weiterhin beträchtliche Zahlen von Gläubigen an, die nach Verbindung zu Tradition und Gemeinschaft suchen, auch wenn regelmäßige Kirchenbesuche in vielen Regionen zurückgegangen sind.
Das erste Weihnachten von Papst Leo XIV. als Papst repräsentiert somit sowohl Kontinuität mit dem Erbe seines Vorgängers als auch eine Gelegenheit, seine eigene Stimme zu Fragen von Armut, Migration und wirtschaftlicher Gerechtigkeit zu erheben, die sein Pontifikat in den kommenden Jahren wahrscheinlich prägen werden.
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