
Ehemaliger Staatschef in neuer Haft
Südkoreas abgesetzter Präsident Yoon Suk-yeol wurde erneut inhaftiert, nachdem ein Gericht in Seoul einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft genehmigt hatte. Die Behörden befürchteten, Yoon könne Beweise in seinem laufenden Prozess vernichten.
Hintergrund der politischen Krise
Die Krise begann im Dezember 2024, als Yoon das Kriegsrecht verhängen wollte, um das Parlament auszuschalten. Er warf Oppositionsparteien vor, die Regierungsarbeit zu behindern und mit Nordkorea zu sympathisieren. Massenproteste zwangen ihn, die Anordnung innerhalb von Stunden zurückzunehmen.
Zeitlicher Ablauf der Verfahren
Das Parlament setzte Yoon im Januar 2025 zunächst ab. Ihm werden Hochverrat und Machtmissbrauch vorgeworfen. Nach 52 Tagen Haft entließ ihn ein Gericht im März, um außerhalb des Gefängnisses auf seinen Prozess zu warten.
Mögliche Konsequenzen
Bei Verurteilung droht Yoon lebenslange Haft oder theoretisch die Todesstrafe, obwohl Südkorea seit 1997 inoffiziell keine Hinrichtungen mehr durchführt. Die aktuelle Haft betrifft speziell Beweismanipulationsrisiken.
Neue politische Landschaft
Lee Jae-myung übernahm letzten Monat das Präsidentenamt nach Sonderwahlen. Seine Demokratische Partei kontrolliert nun das Parlament. Lee hatte die Präsidentschaftswahl 2022 mit weniger als 1% Unterschied verloren.