Die EU präsentiert einen 550-Milliarden-Euro-Plan für ein Hochgeschwindigkeitsnetz bis 2040, halbiert Reisezeiten auf Strecken wie Berlin-Kopenhagen und Paris-Madrid und fördert nachhaltigen Transport.
Revolution im europäischen Reisen
Die Europäische Kommission hat einen ehrgeizigen 550-Milliarden-Euro-Plan für Hochgeschwindigkeitszüge enthüllt, der grenzüberschreitendes Reisen in Europa transformieren wird. Dieses am 5. November 2025 angekündigte Initiative zielt darauf ab, bis 2040 ein vollständig integriertes Hochgeschwindigkeitsnetz zu schaffen, wodurch Reisezeiten zwischen großen europäischen Städten drastisch verkürzt werden und der Zug zur bevorzugten Wahl für nachhaltige Mobilität wird.
Drastische Zeitersparnis
Der Plan konzentriert sich auf einige von Europas beliebtesten Strecken für signifikante Verbesserungen. "Wir sprechen über die Halbierung der Reisezeiten auf vielen wichtigen Strecken," sagte Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas während der Ankündigung. "Dies macht grenzüberschreitenden Schienenverkehr zum Rückgrat eines nachhaltigen Europas, während es unsere Wirtschaft stärkt." Wichtige Verbesserungen umfassen die Verkürzung von Berlin-Kopenhagen von 7 auf 4 Stunden bis 2030, die Reduzierung von Sofia-Athen von mehr als 13 Stunden auf nur 6 Stunden bis 2035 und die Ermöglichung von Paris-Madrid in 6 Stunden statt der aktuellen langen Reise mit mehreren Umstiegen.
Vier-Säulen-Strategie
Der Ansatz der Kommission ist um vier wichtige Säulen strukturiert: Beschleunigung von Investitionen und Infrastrukturentwicklung, Beseitigung grenzüberschreitender Engpässe, Schaffung eines attraktiven Servicerahmens und Unterstützung von Innovationen in der Schienentechnologie. Der Plan erkennt an, dass Zugtickets derzeit durchschnittlich doppelt so teuer sind wie Flugtickets und schlägt vor, den Wettbewerb zwischen Anbietern zu erhöhen, um Preise zu senken. Dokumente der Europäischen Kommission skizzieren, wie die Initiative die CO2-neutralen Ziele der EU für 2050 unterstützt, während sie die globale Wettbewerbsfähigkeit Europas stärkt.
Barrieren durchbrechen
Eine der großen Herausforderungen, die im Plan identifiziert werden, ist die Zersplitterung europäischer Schienensysteme. Verschiedene Länder verwenden unterschiedliche Ticketsysteme, technische Standards und Betriebsverfahren, die Hindernisse für nahtloses grenzüberschreitendes Reisen darstellen. "Die Grenzen zwischen Ländern stellen immer noch ein Hindernis dar," räumte die Kommission in ihrer Bewertung ein. "Eisenbahnunternehmen verwenden verschiedene Ticketsysteme, Preise sind zu hoch und Verbindungen passen nicht gut zusammen." Der Plan zielt darauf ab, diese Probleme durch Harmonisierung und durch Erleichterung des Zugangs für neue Anbieter zu nationalen Netzen anzugehen.
Wettbewerb und Investitionen
Die Kommission drängt auf mehr Wettbewerb im Schienensektor und verweist auf erfolgreiche Beispiele in Spanien und Italien, wo Marktöffnung zu niedrigeren Preisen und mehr Passagieren geführt hat. Dieser Ansatz stößt jedoch auf Widerstand in Ländern wie den Niederlanden, wo das nationale Eisenbahnunternehmen NS kürzlich rechtliche Herausforderungen von der Europäischen Kommission wegen direkter Vergabe von Verträgen erhielt. Branchenanalyse deutet darauf hin, dass Wettbewerb entscheidend für die Schaffung eines gut funktionierenden Eisenbahnmarktes ist, der Verbrauchern zugute kommt.
Wirtschaftlicher und ökologischer Gewinn
Der Schienensektor hat den Plan begeistert begrüßt, wobei die Gemeinschaft Europäischer Eisenbahn- und Infrastrukturunternehmen (CER) schätzt, dass jede investierte Million Euro 2,8 Arbeitsjahre generiert. CER-Projektionen zeigen, dass ein erweitertes Hochgeschwindigkeitsnetz Europa bis 2070 das Äquivalent von 11,6 Milliarden Barrel Öl und 5 Milliarden Tonnen CO2 einsparen könnte, mit Netto-Vorteilen von geschätzten 750 Milliarden Euro. Die Initiative zielt auch darauf ab, die Zugproduktionskapazität Europas zu stärken, um mit asiatischen Herstellern zu konkurrieren und die nächste Generation von Schienenfahrzeugen zu entwickeln.
Umsetzungszeitplan
Die ersten neuen Hochgeschwindigkeitsstrecken werden voraussichtlich bis 2030 in Betrieb gehen, mit vollständiger Netzabschluss bis 2040. Die EU hat bereits 34,4 Milliarden Euro über die Fazilität Connecting Europe für 804 Schienenprojekte zugesagt, mit Plänen, bis 2027 zusätzliche 2,9 Milliarden Euro zu mobilisieren. Die Kommission wird eine spezielle Finanzierungsstrategie entwickeln und die Initiative mit einem Hochgeschwindigkeits-Schienen-Deal abschließen, um die notwendigen Investitionen zu mobilisieren. Zusätzliche Maßnahmen umfassen verbesserte grenzüberschreitende Ticketsysteme, gestärkte Fahrgastrechte und technische Standardisierung über Mitgliedstaaten hinweg, um die nachhaltigen Verkehrsziele der EU zu unterstützen.
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