
Das Ergebnis der Parlamentswahlen in Suriname lässt aufgrund technischer Probleme auf sich warten. Die Spannung ist hoch, da dies die erste Wahl unter einem neuen Wahlsystem war, das die Machtverhältnisse erheblich verschieben könnte. Nach den neuesten Berichten liegen die NDP, die Partei des verstorbenen Desi Bouterse, und die VHP von Präsident Chan Santokhi beide bei 17 Sitzen. ‘Es ist wirklich zu knapp, um vorherzusagen’, sagt FD-Journalist Boudewijn Geels.
Ein wichtiger Faktor für die Unsicherheit ist das überarbeitete Wahlsystem. Suriname ist von einem Bezirkssystem zu einer proportionalen Vertretung übergegangen, was erhebliche Auswirkungen auf die Sitzverteilung hat.
Trotz politischen Zynismus unter vielen Surinamern wurde der Wahltag ausgelassen gefeiert. ‘Es fühlte sich wie ein Wahlkarneval an’, sagt Geels. ‘Häuser waren mit Flaggen geschmückt, Autos fuhren mit Plakaten und Parteifarben herum.’
Gleichzeitig herrscht Misstrauen gegenüber der Politik. ‘Viele Menschen bezeichnen Politiker als korrupt. Sie glauben, dass Führungskräfte hauptsächlich darauf aus sind, Freunde und Familie zu begünstigen.’
Die Wahlen kommen zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Suriname erwartet in den kommenden Jahren Milliarden an Öleinnahmen, insgesamt etwa 25 Milliarden Dollar über einen Zeitraum von 20 Jahren. Politische Stabilität ist jetzt von großer Bedeutung, sagt Geels.