
Historisches Urteil zur MH17-Katastrophe
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat ein Urteil zur Verantwortung Russlands für den Abschuss von Flug MH17 über der Ostukraine im Jahr 2014 gefällt. Die Entscheidung erfolgt elf Jahre nach der Tragödie mit 298 Todesopfern, darunter 196 Niederländer.
Ergebnisse und Folgen
Das Gericht stellte fest, dass Russland zum Zeitpunkt des Abschusses effektive Kontrolle über separatistische Kräfte ausübte. Es ist das erste internationale Gerichtsurteil, das Russland die Verantwortung zuschreibt.
Die Niederlande hatten das Verfahren 2020 eingeleitet und argumentiert, Russland habe durch Waffenlieferungen, Steuerung separatistischer Gruppen, Behinderung der Untersuchung und Verbreitung von Desinformation Menschenrechte verletzt.
Historischer Kontext
Frühere Untersuchungen bestätigten den russischen Ursprung der Rakete. 2022 verurteilte ein niederländisches Gericht zwei Russen und einen ukrainischen Separatisten in Abwesenheit.
Weitreichende Bedeutung
Das Urteil behandelt auch drei separate Klagen der Ukraine zu russischen Handlungen seit 2014. Obwohl Entschädigungen unwahrscheinlich sind, hat die Entscheidung große moralische Bedeutung und schafft eine autoritative historische Aufzeichnung.
Hinterbliebene begrüßten das Urteil als entscheidend für die Zuschreibung von Verantwortung. Es bestätigt frühere Erkenntnisse über russische Kommandostrukturen bei Separatisten.