Russland griff ukrainische Kernkraftwerk-Umspannwerke an, wodurch europäische nukleare Sicherheit gefährdet wird. Die Ukraine ruft zu einer IAEA-Dringlichkeitssitzung auf.
Russland greift ukrainische Kernkraftwerke in großangelegtem Angriff an
In einer gefährlichen Eskalation des anhaltenden Konflikts startete Russland koordinierte Angriffe auf kritische Infrastruktur, die ukrainische Kernkraftwerke mit Strom versorgt. Die Angriffe trafen spezifisch Umspannwerke, die die Kernkraftwerke in Chmelnytsky und Riwne mit Strom versorgen, was ernsthafte Bedenken über nukleare Sicherheit in ganz Europa aufwirft.
Gezielte Angriffe auf nukleare Infrastruktur
Der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha verurteilte die Angriffe als 'vorsätzliche Gefährdung der nuklearen Sicherheit in Europa' in einer Erklärung auf X. 'Dies waren gut geplante Angriffe, die spezifisch auf nukleare Infrastruktur abzielten, keine zufälligen Angriffe,' betonte Sybiha, der zu einer Dringlichkeitssitzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) aufrief.
Die Angriffe umfassten mehr als 450 Drohnen und 45 Raketen laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, was einen der größten koordinierten Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur seit Kriegsbeginn markiert. 'Russland zielt systematisch auf unser Energiesystem ab, um Millionen im Dunkeln zu lassen, während der Winter naht,' erklärte Selenskyj.
Kritische Kernkraftwerke in Gefahr
Das Kernkraftwerk Chmelnytsky, gelegen in der Westukraine, betreibt zwei VVER-1000-Reaktoren, die etwa 2.000 MW Strom produzieren. Die Anlage ist über die Rzeszów-Chmelnytsky-Verbindung mit dem europäischen Stromnetz verbunden, wodurch ihre Stabilität entscheidend für die regionale Energiesicherheit ist.
Ebenso betreibt das Kernkraftwerk Riwne in der Nordwestukraine vier Reaktoren mit einer kombinierten Kapazität von mehr als 2.500 MW. Beide Anlagen haben bereits zuvor Sicherheitsbedrohungen erfahren, wobei die IAEA im September Drohnenaktivität und Schusswaffenfeuer in der Nähe der Kraftwerke meldete.
IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi hatte zuvor gewarnt, dass 'Angriffe auf das ukrainische Stromnetz eine fortwährende Gefahr für nukleare Sicherheit und Sicherung aller nuklearen Anlagen in der Ukraine darstellen.' Die jüngsten Vorfälle bestätigen diese Bedenken, während Russland seine Ziele auf kritische Infrastruktur intensiviert.
Weitverbreitete Auswirkungen auf Zivilisten
Die Angriffe verursachten erhebliche Schäden außerhalb der nuklearen Anlagen, wobei ukrainische Beamte mindestens sieben Todesopfer in mehreren Regionen meldeten. In Dnipro zerstörte ein Drohnenangriff einen Teil eines Wohngebäudes, während andere Opfer in den Regionen Saporischschja und Charkiw fielen.
Energieminister Herman Haluschtschenko berichtete, dass Tausende Bewohner nach den Angriffen Strom- und Wasserversorgung verloren. 'Dies ist der größte Angriff auf unsere thermischen Kraftwerke seit Kriegsbeginn,' erklärten Vertreter des staatlichen Energieunternehmens Zentrenergo und bemerkten, dass die Produktionskapazität bei einigen Anlagen auf null reduziert wurde.
Internationale Reaktion und nukleare Sicherheitsbedenken
Die Ukraine hat die internationale Gemeinschaft, einschließlich China und Indien, aufgefordert, Druck auf Russland auszuüben, um das zu stoppen, was sie als 'nukleare Erpressung' beschreibt. Das Land drängt auf sofortige Sanktionen gegen alle russischen Energiesektoren als Reaktion auf die Angriffe.
Die IAEA verfolgt die Situation genau, wobei Inspektoren im Oktober unangekündigte Inspektionen in der Anlage in Riwne durchführten. Die Behörde betont weiterhin die Notwendigkeit von 'maximaler militärischer Zurückhaltung in der Nähe nuklearer Anlagen', um katastrophale Vorfälle zu verhindern.
Während der Winter naht, stellen die Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur eine doppelte Bedrohung dar - sowohl für das direkte Wohlbefinden der Zivilisten durch Strom- und Heizungsunterbrechungen als auch für die breitere europäische Sicherheit durch mögliche nukleare Vorfälle. Die internationale Gemeinschaft steht unter zunehmendem Druck, diese eskalierenden Risiken für nukleare Sicherheit anzugehen.
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