Ein philippinisches Besatzungsmitglied ist an Verletzungen nach einem Huthi-Raketenangriff auf das niederländische Frachtschiff MV Minervagracht gestorben. Die Niederlande fordern die Einstufung der Huthis als EU-Terrororganisation.

Tödlicher Vorfall nach Huthi-Angriff auf niederländisches Schiff
Ein philippinisches Besatzungsmitglied ist an Verletzungen gestorben, die es während eines Huthi-Raketenangriffs auf das niederländische Frachtschiff MV Minervagracht im Golf von Aden erlitten hat. Der tragische Tod wurde von der Reederei Spliethoff, Eigentümerin des Schiffes, bestätigt und stellt das erste Todesopfer von Huthi-Angriffen auf Handelsschiffe seit Juli 2025 dar.
Angriffsdetails und Folgen
Der Angriff ereignete sich am 29. September 2025, etwa 200 Kilometer von der jemenitischen Hafenstadt Aden entfernt. Die Huthi-Rebellen feuerten eine Marschflugkörper auf das Schiff ab, was erhebliche Schäden verursachte und einen Brand auslöste, der mehrere Tage lang wütete. 'Wir sind zutiefst betroffen vom Verlust unseres Besatzungsmitglieds und sprechen seiner Familie und seinen Angehörigen unser aufrichtiges Beileid aus,' erklärte ein Sprecher von Spliethoff in einer offiziellen Stellungnahme.
Die MV Minervagracht befand sich in internationalen Gewässern, als sie angegriffen wurde, so die Reederei. Das Schiff trieb tagelang manövrierunfähig und brennend umher, bevor es an einen sicheren Ort geschleppt werden konnte. Von den 19 Besatzungsmitgliedern an Bord waren 12 philippinischer Nationalität, von denen zwei nach dem Angriff eine direkte medizinische Evakuierung nach Dschibuti benötigten.
Wachsende maritime Sicherheitskrise
Dieser Vorfall ist der jüngste in einer Reihe von etwa 100 Angriffen durch Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe seit Beginn des Gaza-Konflikts. Die Huthis haben die Verantwortung für den Angriff übernommen und erklärt, dass sie das Schiff angriffen, weil der Eigentümer ihr Verbot von Besuchen in israelischen Häfen verletzt habe. 'Wir werden Schiffe mit Verbindungen zu Israel weiterhin angreifen, bis die Blockade von Gaza aufgehoben wird,' erklärte ein Huthi-Sprecher in einer Stellungnahme.
Die Niederlande haben darauf reagiert, indem sie zur Einstufung der Huthis als Terrororganisation durch die Europäische Union aufriefen. Der geschäftsführende Außenminister Van Weel betonte, dass 'die Huthis eine ernsthafte Bedrohung für die freie Durchfahrt und die internationale maritime Sicherheit darstellen.' Die niederländische Regierung drängt auch auf zusätzliche EU-Sanktionen gegen die jemenitische Rebellengruppe.
Internationale Reaktion und Besatzungsstatus
Der größte Teil der verbleibenden Besatzungsmitglieder wurde in ihre Heimatländer repatriiert, während ein verletztes philippinisches Besatzungsmitglied in stabilen Zustand in Dschibuti verbleibt und voraussichtlich später in dieser Woche nach Hause zurückkehrt. Der Tod bringt die Gesamtzahl der Todesopfer unter Seeleuten durch Huthi-Angriffe auf vierzehn seit Beginn der Roten-Meer-Schifffahrtskrise Ende 2023.
Maritime Sicherheitsexperten warnen, dass die anhaltenden Angriffe erhebliche Störungen im Welthandel verursachen, wobei viele Reedereien Schiffe über das Kap der Guten Hoffnung in Afrika umleiten, was 10-14 Tage zu Asien-Europa-Reisen hinzufügt und die Schifffahrtskosten erheblich erhöht. Die Krise hat zu einem dramatischen Rückgang des Suezkanalverkehrs um 57,5 % geführt, laut Branchenanalyse.
Weitreichende Implikationen
Der Angriff auf die MV Minervagracht unterstreicht die anhaltende Verwundbarkeit der Handelsschifffahrt in den strategisch wichtigen Regionen des Roten Meeres und des Golfs von Aden. Internationale Marinekoalitionen, einschließlich Operation Prosperity Guardian und der EU-Operation Aspides, arbeiten am Schutz der Schifffahrtsrouten, aber Angriffe haben trotz dieser Bemühungen fortgedauert.
Der Vorfall hat erneut zu Forderungen nach verbesserten Sicherheitsmaßnahmen und internationaler Zusammenarbeit geführt, um Seeleute zu schützen und die Sicherheit lebenswichtiger Welthandelsrouten zu gewährleisten. Wie ein maritimer Sicherheitsanalyst bemerkte: 'Dieser tragische Tod unterstreicht die menschlichen Kosten der anhaltenden maritimen Sicherheitskrise und die dringende Notwendigkeit einer effektiven internationalen Reaktion.'