
Israels Besatzungsstrategie
Premierminister Netanyahu kündigte die vollständige militärische Besetzung Nord-Gazas an, um das Gebiet von der Hamas zu „befreien“. Dies trotz Appellen hunderter ehemaliger israelischer Sicherheitsexperten an Präsident Trump, Netanyahu zu einem Waffenstillstand zu drängen, mit dem Argument, die Hamas sei bereits besiegt.
Struktur und Fähigkeiten der Hamas
Die Hamas operiert durch militärische (Qassam-Brigaden) und politische Flügel. Vorkriegsschätzungen gingen von 30.000 Kämpfern aus; aktuelle israelische Angaben behaupten 23.000 Aktive. Forscher Omar Dweik (Universität Tilburg) betont Verifizierungsprobleme: „Bei Guerillakrieg zählt jemand, der Kugeln abfeuert und verschwindet, nicht unbedingt als Kämpfer.“
Neue taktische Ausrichtung
Die Organisation wechselte zu dezentralisierten Zellen mit 5-10 Militanten. Terrorismusexperte Magnus Ranstorp bestätigt: „Geschwächt aber unvermindert kampfbereit“, mit Hit-and-Run-Taktiken und verbliebenen Tunnelnetzen. Neue Führung besteht aus Khalil al-Hayya (politisch) und Izz al-Din al-Haddad (militärisch).
Waffenversorgungslage
Trotz unterbrochener Schmuggelrouten aus Iran und Libyen nutzt Hamas nicht explodierte israelische Munition wieder. Dweik: „Sie demontieren Bomben.“ Vorkriegsbestände und bei den Oktober-2023-Angriffen erbeutete Waffen ergänzen das Arsenal.
Besatzungsdilemma
Experten bezweifeln die Eliminierbarkeit der Hamas. Dweik argumentiert: „Militärische Niederlage ist extrem schwierig. Es entsteht immer neuer Widerstand solange Gaza besetzt bleibt.“ Die Kernherausforderung liegt in Israels Besatzungspolitik, die anhaltenden Widerstand nährt.