
Industriebrand führt zur Vollräumung
Alle 3000 Einwohner von Westrozebeke, Belgien, mussten ihre Häuser verlassen, nachdem ein Großbrand im Tiefkühlgemüsewerk Horafrost ausgebrochen war. Das Feuer entstand gegen 00:30 Uhr und breitete sich rasch in mehreren Lagerhallen mit Industriekühlanlagen aus.
Löschprobleme
Einsatzkräfte berichten von erheblichen Bekämpfungsproblemen durch toxische Dämpfe aus brennenden Kühlzellen. Brennbares Kältemittel und Dämmmaterial - typisch für Kühlhäuser - haben das Feuer verstärkt. Feuerwehren aus ganz Westflandern sind im Einsatz, während kilometerweit sichtbare Rauchwolken die Region bedecken.
Gesundheitsnotstand
Bürgermeister Francesco Vanderjeugd aktivierte den Provinz-Katastrophenplan wegen gefährlicher Luftqualität. Zwar mache der Rauch nicht unmittelbar krank, warnten Behörden jedoch vor ernsten Atemwegsrisiken bei längerer Exposition. Evakuierte werden im Kulturzentrum betreut, wo medizinische Teams Rauchgasvergiftungssymptome überwachen.
Brandrisiken in Kühlhäusern
Tiefkühlwerke bergen spezifische Brandgefahren durch brennbare Dämmstoffe und unter Druck stehende Kühlsysteme. Bei Bränden entstehen oft Zyanidgas und Chlorwasserstoff. Die Grenfell Tower-Katastrophe (2017) zeigte, wie moderne Baumaterialien Brandausbreitung beschleunigen - ein Problem, das nun auch für Industrieanlagen gilt.
Laufende Maßnahmen
Rettungskräfte haben eine 2km-Sperrzone eingerichtet. Umweltbehörden überwachen die Luftqualität, während Ermittler die Brandursache klären. Horafrost, ein bedeutender europäischer Tiefkühlgemüseanbieter, äußerte sich noch nicht zu Produktionsauswirkungen.