Rückgang der Geburtenraten aufgrund zunehmender Unsicherheit bei jungen Erwachsenen

Weltweit sinken die Geburtenraten aufgrund finanzieller Unsicherheit, Klimaängste und systemischer Hindernisse, so ein UNFPA-Bericht. Die Organisation fordert politische Reformen zur Unterstützung junger Erwachsener.
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Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) zeigt sich besorgt über den weltweiten Rückgang der Geburtenraten, den er auf zunehmende Unsicherheit bei jungen Erwachsenen zurückführt. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass jeder Fünfte aufgrund globaler Herausforderungen weniger oder keine Kinder plant, während fast 40 % finanzielle Unsicherheit als Hindernis für die Familiengründung nennen.

In einem neuen Bericht fordert UNFPA Regierungen auf, in erschwinglichen Wohnraum, Beschäftigungsmöglichkeiten und Elternzeitpolitik zu investieren. Der Bericht plädiert auch für eine verbesserte reproduktive Gesundheitsversorgung und Unterstützung für Alleinerziehende und LGBTQ+-Gemeinschaften.

UNFPA-Direktorin Natalia Kanem betont, dass der Rückgang der Geburtenraten nicht auf mangelnden Kinderwunsch zurückzuführen ist, sondern darauf, dass junge Erwachsene aufgrund von Unsicherheiten die Elternschaft aufschieben oder aufgeben. "Das ist die wahre Geburtenkrise," sagt sie.

Zu den Hauptfaktoren gehören die child penalty, die das Einkommen von Frauen nach der Geburt unverhältnismäßig beeinträchtigt, und unzureichende Vaterschaftsurlaubspolitiken. Zudem sind hohe Kinderbetreuungskosten und eingeschränkter Zugang zu Fruchtbarkeitsbehandlungen und Verhütungsmitteln große Hindernisse.

Der Bericht nennt auch Klimaängste und eine Vorliebe für ein Single-Leben als Gründe für Kinderlosigkeit. Die UNFPA-Ergebnisse basieren auf einer Pilotumfrage in 14 Ländern, mit Plänen, die Studie später im Jahr auf 50 Länder auszuweiten.