Zelensky hofft auf Frieden in der Ukraine nach Gaza-Abkommen

Selenskyj trifft Trump auf der Suche nach Frieden nach dem Gaza-Waffenstillstand. Die USA erwägen Tomahawk-Raketen als Druckmittel für den Trump-Putin-Gipfel in Budapest, aber ukrainische Soldaten bleiben skeptisch gegenüber Verhandlungen mit Russland.

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Ukrainischer Präsident sucht amerikanische Unterstützung im Weißen Haus

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj traf am Freitag im Weißen Haus ein, mit der erneuerten Hoffnung, dass Präsident Donald Trump seinen Erfolg im Nahen Osten in der Ukraine wiederholen kann. Der Besuch markiert Selenskyjs drittes Treffen mit Trump seit der Rückkehr des US-Präsidenten an die Macht und kommt nur Tage, nachdem Trump zur Erreichung eines Waffenstillstands zwischen Israel und Hamas nach zweijährigem Konflikt in Gaza beigetragen hat.

'Putin kann zum Frieden gezwungen werden, genau wie ein Terrorist', schrieb Selenskyj in den sozialen Medien und zog direkte Parallelen zwischen dem Gaza-Abkommen und seinen Hoffnungen für die Ukraine. Der Optimismus des ukrainischen Führers speist sich aus Trumps nachgewiesener Fähigkeit, Gegner zu Verhandlungen unter Druck zu setzen, obwohl viele Analysten skeptisch bleiben, ob ähnliche Taktiken bei Russlands Präsident Wladimir Putin funktionieren würden.

Tomahawk-Raketen als diplomatisches Druckmittel

Der wichtigste Teil von Selenskyjs Anfrage betrifft fortschrittliche amerikanische Waffen, insbesondere Tomahawk-Langstreckenraketen, die tief in russisches Gebiet eindringen können. Trump hat offen über die Möglichkeit spekuliert, diese Waffen zu liefern, und gegenüber Reportern gesagt: 'Russland will keine Tomahawks auf sich zukommen lassen.' Die Drohung scheint bereits diplomatische Bewegung verursacht zu haben, da Putin zugestimmt hat, Trump innerhalb von zwei Wochen in Budapest zu treffen.

Allerdings steht die mögliche Raketenlieferung vor erheblichen Hindernissen. 'Tomahawks sind grausame, offensive, unglaublich zerstörerische Waffen', räumte Trump während seiner Nahost-Reise ein und äußerte Zweifel am Versand solch fortschrittlicher Systeme in die Ukraine. Der Kreml hat gewarnt, dass jede Lieferung von Langstreckenraketen 'eine ernsthafte Eskalation' bedeuten würde, die die amerikanisch-russischen Beziehungen beschädigen könnte.

Budapester Gipfel als möglicher Wendepunkt

Das bevorstehende Trump-Putin-Treffen in Ungarn stellt den zweiten Gipfel zwischen den beiden Führern seit Trumps Rückkehr an die Macht dar. Der ungarische Premierminister Viktor Orbán, der enge Beziehungen zu sowohl Trump als auch Putin unterhält, hat sein Land als 'die Insel des FRIEDENS' positioniert, wo solche heiklen Verhandlungen stattfinden können.

Kurt Volker, ehemaliger US-Botschater bei der NATO, bemerkte die strategische Bedeutung von Trumps Ansatz: 'Druck brachte Hamas an den Verhandlungstisch, aber wir haben noch keinen ähnlichen Druck auf Russland gesehen'.

Ukrainische Soldaten bleiben skeptisch

Für diejenigen, die an der Front kämpfen, wirkt die hochrangige Diplomatie weit entfernt und potenziell bedeutungslos. Sergeant Oleh, ein Drohnenoperator, der in der Donbass-Region kämpft, äußerte die Gefühle, die viele ukrainische Soldaten teilen: 'Es hat keinen Sinn, mit Terroristen zu reden'. Er fügte hinzu: 'Aber weiß er, mit wem er es zu tun hat? Das bezweifle ich'.

Die Skepsis spiegelt die schmerzhafte Erfahrung der Ukraine mit früheren Vereinbarungen mit Russland wider, die alle gebrochen wurden. Viele Ukrainer befürchten, dass Trumps Wunsch nach einem schnellen Frieden auf Kosten ukrainischen Territoriums gehen könnte, während Putins Kriegsmaschinerie weiterhin auf Hochtouren läuft.

Selenskyjs diplomatischer Balanceakt

Seit ihrem desaströsen Treffen im Weißen Haus Anfang dieses Jahres, als Trump Selenskyj öffentlich für 'respektloses' Verhalten rügte, hat der ukrainische Präsident hart daran gearbeitet, die Beziehung wiederherzustellen. Selenskyj hat die Widerstandsfähigkeit der Ukraine betont und darauf hingewiesen, dass sein Land Russland seit 3,5 Jahren erfolgreich widerstanden hat und weiterhin gegen russische Energieinfrastruktur zurückschlägt.

Die positive Darstellung von Trumps diplomatischen Bemühungen durch den ukrainischen Führer setzte sich nach seiner Ankunft in Washington fort. 'Die Sprache der Stärke und Gerechtigkeit wirkt gegen Russland, genauso wie sie gegen Hamas wirkte', schrieb er in den sozialen Medien.

Trotz des diplomatischen Optimismus erwarten die meisten Ukrainer jedoch einen langen Kampf vor sich. Wie Sergeant Oleh zusammenfasste: 'Putin will kein Ende des Krieges, und wenn es eine Vereinbarung gibt, wird sie sowieso gebrochen'.

Quellen: Wall Street Journal, The Hill, CNN

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