Vier Länder drohen mit Boykott von Eurovision 2026 wenn Israel teilnimmt, wegen Bedenken zum Gaza-Konflikt. Irland schließt sich Slowenien, Spanien und Island an.

Eurovision 2026 Steht Vor Diplomatischer Krise
Vier europäische Länder haben der Europäischen Rundfunkunion (EBU) ein Ultimatum gestellt und drohen, sich vom Eurovision Song Contest 2026 zurückzuziehen, wenn Israel teilnehmen darf. Slowenien, Spanien, Island und Irland haben alle erklärt, dass sie die Veranstaltung aufgrund von Israels Militäraktionen in Gaza wahrscheinlich boykottieren werden.
Irland Nimmt Stärkste Haltung Ein
Der irische Sender RTÉ schloss sich als letzter der Boykottbewegung an. Direktor Kevin Bakhurst erklärte: 'RTÉ ist der Ansicht, dass eine Teilnahme angesichts des anhaltenden und schrecklichen Verlusts von Menschenleben in Gaza unangemessen wäre. Wir sind auch zutiefst besorgt über die gezielte Tötung von Journalisten in Gaza, die Verweigerung des Zugangs für internationale Journalisten und die Not der verbleibenden Geiseln.'
Historische Parallelen Treiben Irische Position
Laut der britischen Korrespondentin Fleur Launspach spiegelt Irlands Haltung tiefe historische Verbindungen wider. Iren sehen eine historische Parallele zu ihrer eigenen Erfahrung mit britischer Besatzung, was starke Empathie für Palästinenser schafft.
Wachsender Internationaler Druck
Slowenien war letzte Woche das erste Land, das seine Position ankündigte. RTVSLO-Direktorin Ksenija Horvat erklärte, sie würden nur teilnehmen, wenn Israel nicht teilnimmt. Der spanische Kulturminister Ernest Urtasun wiederholte diese Bedenken.
Isländischer RÚV-Direktor Stefán Eiríksson bestätigte ähnliche Überlegungen: "Das ist eine Möglichkeit, wenn sich die Position der EBU nicht ändert und keine Reaktion auf die besorgten Stimmen von uns, Spanien, Slowenien und anderen Ländern erfolgt."
Niederländische Position Unklar
Der niederländische Sender AVROTROS hat noch keine Entscheidung über die Teilnahme getroffen. Ein Sprecher deutete an, dass bald mehr Klarheit kommen würde, während betont wurde, dass keine weiteren Kommentare abgegeben werden, solange die Gespräche mit der EBU andauern.
Die Frist für Länder, ihre Teilnahme zu bestätigen, wurde bis Dezember verlängert, was der EBU zusätzliche Zeit gibt, diese diplomatische Herausforderung zu bewältigen. Der Wettbewerb 2026 ist für Mai in Wien geplant und zieht typischerweise über 160 Millionen Zuschauer weltweit an.