
Transatlantische Koordination bei verschärften Russland-Sanktionen
EU-Sondergesandter David O'Sullivan ist in Washington zu entscheidenden Gesprächen mit US-Beamten, um neue Sanktionen gegen Russland als Reaktion auf den anhaltenden Krieg in der Ukraine zu koordinieren. Die Gespräche, die für den 8.-9. September 2025 geplant sind, finden statt, nachdem Präsident Trump signalisiert hat, bereit für "Phase zwei" der Sanktionen gegen Moskau zu sein.
Ölexportbeschränkungen auf dem Tisch
Finanzminister Bessent teilte NBC News mit, dass die Vereinigten Staaten erwägen, zusätzliche Zölle auf Länder zu erheben, die weiterhin russisches Öl importieren. Wir sind bereit, den Druck auf Russland zu erhöhen, aber unsere europäischen Partner müssen teilnehmen,
betonte Bessent die Notwendigkeit transatlantischer Einheit.
Strategie des wirtschaftlichen Drucks
Die zentrale Frage, so Bessent, ist, ob die ukrainische Armee oder die russische Wirtschaft länger durchhalten wird. Wenn die USA und die EU mehr Sanktionen verhängen, mit Zöllen auf Länder, die russisches Öl kaufen, wird die russische Wirtschaft zusammenbrechen und Putin an den Verhandlungstisch bringen,
argumentierte er.
Im letzten Monat führten die USA bereits eine Abgabe von 25 % für Indien ein, das erhebliche Mengen an russischem Öl importiert. Präsident Trump rechtfertigte diesen Schritt damit, dass Indien damit die russische Kriegswirtschaft unterstützt. Der ukrainische Präsident Selenskyj lobte die Entscheidung und stimmte Trumps Kritik an europäischen Ländern zu, die weiterhin russische Energieprodukte importieren.
Jüngste Eskalation und diplomatischer Kontext
Die Sanktionsgespräche folgen auf eine massive Eskalation der Feindseligkeiten. In der letzten Nacht startete Russland einen seiner größten Luftangriffe seit Kriegsbeginn und schickte 810 Drohnen und 13 Marschflugkörper in Richtung Ukraine. Der Angriff forderte 7 Tote und 44 Verletzte. Zusätzlich griffen russische Truppen ein ukrainisches Kraftwerk an, was zu weit verbreiteten Stromausfällen führte.
Dieser diplomatische Einsatz folgt auf Trumps Treffen mit Putin im August in Alaska, das zunächst zu einem verringerten Sanktionsdruck zu führen schien. Fast einen Monat später wurden jedoch keine Fortschritte in Richtung Frieden oder Waffenstillstand erzielt. Putin vermeidet weiterhin direkte Treffen mit Selenskyj, während russische Angriffe unvermindert weitergehen.
Der Kreml reagierte auf die Sanktionsdrohung mit der Behauptung, dass zusätzliche Maßnahmen den militärischen Kurs Russlands in der Ukraine nicht ändern werden.