
Globale Beschäftigung in erneuerbaren Energien erreicht Allzeithoch
Der Sektor für erneuerbare Energien hat ein beispielloses Beschäftigungswachstum erreicht, wie der neueste Bericht der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) zeigt. Die Beschäftigung in Solar- und Windindustrien stieg 2024 weltweit um 15%, was über 800.000 neue Arbeitsplätze schuf. Dies markiert das dritte Rekordwachstumsjahr in Folge seit der Basis von 13,7 Millionen Arbeitsplätzen im Jahr 2022.
Solarenergie dominiert Arbeitsplatzschaffung
Photovoltaik bleibt der größte Arbeitgeber und macht 38% aller Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien weltweit aus. China führt mit 42% der globalen Solarfertigungsjobs, während die USA nach Inflation Reduction Act-Investitionen ein Wachstum von 25% verzeichneten. Dachsolarenergie-Installationen wurden besonders lukrativ, wobei Spaniens Königlicher Erlass 244/2019 nach anfänglichen Rückschlägen zu einem 40%igen Anstieg der Beschäftigung führte.
Beschleunigtes Wachstum der Windenergie
Offshore-Windprojekte trieben das dramatischste Wachstum an, mit einem Beschäftigungsanstieg von 20% in Küstennationen. Der europäische Green Deal schuf 300.000 neue Windenergiepositionen, während Brasiliens Investitionen in Onshore-Turbinen ihre Windarbeitskraft um 32% erhöhten. Lieferketteninnovationen und sinkende Turbinenkosten haben Windenergie zunehmend wettbewerbsfähig gegenüber fossilen Brennstoffen gemacht.
Politische Treiber und regionale Führer
"Dieses Wachstum ist kein Zufall", stellt IRENA-Generaldirektor Francesco La Camera fest. "Nationen mit klaren Dekarbonisierungszielen wie Spaniens Klimagesetz und US-Steueranreize verzeichnen die größten Beschäftigungszuwächse." Der Bericht hebt hervor, dass Länder mit Engagement für Energiewende dreimal mehr Arbeitsplätze pro Megawatt schaffen als fossile Industrien. Qualifizierungsprogramme wurden entscheidend, wobei Deutschlands Energiewende-Initiative 45.000 ehemalige Kohlearbeiter erfolgreich für Solarpositionen umschulte.
Zukunftsprognosen und Herausforderungen
IRENA prognostiziert 30 Millionen Arbeitsplätze in erneuerbaren Energien bis 2030 bei Fortführung aktueller Politiken. Der Bericht warnt jedoch vor regionalen Disparitäten - während Asien 63% der Beschäftigung ausmacht, repräsentiert Afrika trotz enormem Solarpotenzial nur 5%. Fachkräftemangel bedroht ebenfalls das Wachstum, wobei 35% der untersuchten Windtechnikerpositionen unbesetzt bleiben. "Die Energiewende muss inklusiv sein", betonte La Camera, "sonst riskieren wir, Gemeinschaften zurückzulassen."