NY Times verklagt KI-Unternehmen Perplexity wegen Urheberrechtsverletzung

The New York Times verklagt die KI-Suchmaschine Perplexity wegen Urheberrechtsverletzung, mit Vorwürfen der unbefugten Nutzung von Inhalten für KI-Training. Dies folgt auf den Fall von 2023 gegen OpenAI und kontrastiert mit Metas neuen Lizenzvereinbarungen.

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Medienriese verklagt KI-Startup wegen Urheberrechtsverletzung

The New York Times hat eine bedeutende Klage gegen das KI-Suchmaschinenunternehmen Perplexity wegen massiver Urheberrechtsverletzung seiner journalistischen Inhalte eingereicht. Die rechtliche Schritte, die am 5. Dezember 2025 beim Southern District of New York eingereicht wurden, stellen den zweiten großen Urheberrechtsstreit dar, den die Zeitung gegen Unternehmen für künstliche Intelligenz angestrengt hat, nach ihrer Klage aus dem Jahr 2023 gegen OpenAI und Microsoft.

Der Kern der Vorwürfe

Gerichtsdokumenten zufolge behauptet The Times, dass Perplexity systematisch seine urheberrechtlich geschützten Artikel, Videos, Podcasts und andere Inhalte ohne Erlaubnis genutzt habe, um KI-Modelle zu trainieren und Antworten zu generieren, die 'direkt konkurrieren' mit der eigenen Berichterstattung der Zeitung. Die Klage behauptet, dass die KI-gestützte Suchmaschine von Perplexity Inhalte reproduziert, die 'identisch oder wesentlich ähnlich' zu Times-Artikeln sind, wodurch die Paywall und das Abonnementmodell der Zeitung effektiv umgangen werden.

'In den letzten anderthalb Jahren haben wir wiederholt Kontakt mit Perplexity aufgenommen mit der Forderung, dass sie aufhören, unser urheberrechtlich geschütztes Material zu verwenden,' erklärte ein Sprecher von The Times. 'Trotz unserer klaren Warnungen haben sie fortgesetzt, unseren Journalismus ohne Erlaubnis oder Vergütung zu nutzen.'

Perplexitys schneller Aufstieg und rechtliche Prüfung

Perplexity AI, gegründet 2022 von Aravind Srinivas und drei weiteren Ingenieuren, hat ein explosives Wachstum auf dem KI-Suchmarkt erlebt. Das Unternehmen, das sich selbst als 'Antwortmaschine' anstelle einer traditionellen Suchmaschine beschreibt, nutzt große Sprachmodelle, um synthetisierte Antworten auf Nutzerfragen mit Inline-Quellennachweisen zu geben. Laut Wikipedia wurde Perplexity im September 2025 mit 20 Milliarden US-Dollar bewertet und verarbeitet etwa 780 Millionen monatliche Suchanfragen.

Der schnelle Aufstieg des Unternehmens hat erhebliche Investitionen angezogen, einschließlich Finanzierung von Jeff Bezos, Nvidia und dem SoftBank Vision Fund 2. Die Geschäftspraktiken ziehen jedoch zunehmend Aufmerksamkeit auf sich. 'Hier geht es nicht nur um ein Unternehmen - es geht darum, Grundregeln dafür festzulegen, wie KI journalistische Inhalte ethisch nutzen kann,' erklärte Urheberrechtsanwältin Maria Rodriguez. 'The Times setzt hier einen wichtigen Präzedenzfall.'

Breiterer Branchenkontext

Die Klage kommt inmitten einer breiteren Branchenverschiebung darüber, wie Tech-Unternehmen Nachrichteninhalte für KI-Training angehen. In einem bemerkenswerten Kontrast gab Meta (ehemals Facebook) am selben Tag bekannt, dass es Lizenzvereinbarungen mit mehreren großen Nachrichtenorganisationen erreicht habe, darunter CNN, Fox News und die französische Zeitung Le Monde. Diese Deals werden es Metas KI-Chatbot ermöglichen, Echtzeit-Nachrichtenupdates mit korrekter Zuschreibung und Vergütung für Verlage zu geben.

'Wir glauben an den Aufbau nachhaltiger Partnerschaften mit Content-Erstellern,' sagte ein Meta-Sprecher. 'Unsere Vereinbarungen stellen sicher, dass Verlage fair vergütet werden, während wir Nutzern genaue, zeitnahe Informationen bieten.'

Rechtliche Präzedenzfälle und Branchenauswirkungen

Die laufende Klage von The New York Times gegen OpenAI und Microsoft, eingereicht im Dezember 2023, hat bereits wichtige rechtliche Präzedenzfälle geschaffen. Im März 2025 wies Richter Sidney Stein den größten Teil von OpenAIs Antrag auf Abweisung zurück, wodurch Urheberrechtsansprüche auf der Grundlage von Beweisen fortgesetzt werden konnten, dass ChatGPT Times-Artikel nahezu wortwörtlich reproduzieren konnte.

Rechtsexperten deuten an, dass der Perplexity-Fall noch bedeutender sein könnte, da es ein KI-Unternehmen betrifft, das sich speziell als Nachrichten- und Informationsanbieter positioniert. 'Perplexity positioniert sich als Alternative zu traditionellen Suchmaschinen, die die Informationsbeschaffung rationalisiert,' bemerkte Technologieanalyst James Chen. 'Wenn sie urheberrechtlich geschützten Journalismus ohne Erlaubnis nutzen, trifft das den Kern sowohl des Urheberrechts als auch journalistischer Geschäftsmodelle.'

Was auf dem Spiel steht

Das Ergebnis dieser Klage könnte weitreichende Auswirkungen auf die KI-Branche und den Journalismus haben. Bei Erfolg könnte die Aktion von The Times KI-Unternehmen zwingen, entweder Inhalte von Verlagen zu lizenzieren oder alternative Trainingsmethoden zu entwickeln. Es könnte auch klarere Grenzen dafür setzen, was im Kontext des KI-Trainings als angemessene Nutzung angesehen wird.

Für Perplexity stehen die Dinge besonders auf dem Spiel. Das Unternehmen hat Berichten zufolge große Übernahmen geprüft, darunter ein Angebot für Google Chrome und eine vorgeschlagene Fusion mit TikTok US. Ein erhebliches rechtliches Urteil könnte seine Bewertung von 20 Milliarden US-Dollar und zukünftige Wachstumsaussichten beeinflussen.

'Hier geht es um mehr als nur um Vergütung,' fasste der Rechtsvertreter von The Times zusammen. 'Es geht um den Schutz der Integrität des Journalismus und darum sicherzustellen, dass diejenigen, die wertvolle Inhalte schaffen, im KI-Zeitalter angemessen anerkannt und belohnt werden.'

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