Rockstar entlässt 30+ Mitarbeiter nach Konflikt mit Gewerkschaft

Rockstar Games entließ über 30 Mitarbeiter wegen geleakter GTA VI-Geheimnisse, aber Gewerkschaften beschuldigen das Unternehmen illegaler Gewerkschaftsbekämpfung. Der Konflikt zeigt Spannungen in der Spieleindustrie auf.

Massive Entlassungen bei Rockstar Games führen zu Gewerkschaftsprotesten

Rockstar Games, der Entwickler der beliebten Grand Theft Auto-Serie, hat mehr als 30 Mitarbeiter in Großbritannien und Kanada in einer umstrittenen Entscheidung entlassen, die zu heftigen Reaktionen von Gewerkschaften geführt hat. Das Unternehmen behauptet, dass die Entlassungen notwendig waren, weil Mitarbeiter vertrauliche Informationen über das lang erwartete GTA VI durchgestochen haben, aber die Independent Workers' Union of Great Britain (IWGB) beschuldigt das Unternehmen der illegalen Gewerkschaftsbekämpfung.

Widersprüchliche Aussagen zu Entlassungen

Laut der offiziellen Stellungnahme von Rockstar wurden die Mitarbeiter wegen 'grobem Fehlverhalten, bei dem vertrauliche Unternehmensinformationen verbreitet und in einem öffentlichen Forum diskutiert wurden' entlassen. Ein Unternehmenssprecher sagte gegenüber Bloomberg, dass die Maßnahme 'in keiner Weise mit dem Recht der Menschen zusammenhängt, einer Gewerkschaft beizutreten oder an Gewerkschaftsaktivitäten teilzunehmen'.

Die IWGB präsentiert jedoch eine völlig andere Geschichte. Gewerkschaftsvorsitzender Alex Marshall erklärte: 'Dies ist eine der eklatantesten und rücksichtslosesten Aktionen der Gewerkschaftsbekämpfung, die wir in dieser Branche gesehen haben. Diese Arbeitnehmer wurden gezielt ins Visier genommen, weil sie sich organisierten und ihre Rechte am Arbeitsplatz in einem privaten Discord-Server diskutierten'. Die Gewerkschaft hat Proteste vor den Büros von Take-Two Interactive in London organisiert und fordert die Wiedereinstellung der entlassenen Mitarbeiter und die Anerkennung der Game Workers Union.

Erhöhte Sicherheitsbedenken während GTA VI-Entwicklung

Der Konflikt kommt zu einem äußerst sensiblen Zeitpunkt für Rockstar, da das Unternehmen die letzten Phasen der Entwicklung von Grand Theft Auto VI erreicht. Das Spiel, das zweimal verschoben wurde und nun für November 2026 geplant ist, stellt eines der am meisten erwarteten Unterhaltungsprodukte der Geschichte dar.

Rockstar hat seit einem großen Leck im Jahr 2022 strenge Sicherheitsprotokolle aufrechterhalten, als Dutzende unfertiger GTA VI-Videos und Bilder online auftauchten. Das Unternehmen hatte zuvor bereits Mitarbeiter verpflichtet, vollzeit im Büro zu arbeiten, mit Verweis auf Sicherheitsbedenken. 'Wir nehmen den Schutz unseres geistigen Eigentums sehr ernst, besonders während der Entwicklung eines so wichtigen Titels', erklärte ein Rockstar-Vertreter.

Breiterer Branchenkontext: Crunch-Kultur und Arbeitnehmerrechte

Die Spieleindustrie ist seit langem für ihre 'Crunch-Kultur' bekannt - Perioden intensiver Überstunden, besonders während der letzten Phasen der Spieleentwicklung. Rockstar selbst stand bereits früher im Zentrum solcher Kontroversen, mit Berichten über Mitarbeiter, die während der Entwicklung von Red Dead Redemption 2 100-Stunden-Wochen arbeiteten.

Laut Branchenanalysten spiegelt der aktuelle Konflikt breitere Spannungen in der Videospielbranche wider, wo sich Arbeitnehmer zunehmend für bessere Bedingungen organisieren. 'Was wir bei Rockstar sehen, ist Teil einer größeren Bewegung in der Spieleindustrie, bei der Entwickler faire Behandlung und Schutz vor übermäßigem Crunch fordern', sagte Gaming-Branchenanalystin Sarah Chen.

Die IWGB hat geschworen, die Aktionen zu eskalieren, bis Gerechtigkeit für die Arbeitnehmer erreicht ist, während Rockstar darauf besteht, dass seine Maßnahmen ausschließlich dem Schutz vertraulicher Informationen dienten. Während die Pattsituation andauert, unterstreicht sie den anhaltenden Kampf zwischen Unternehmenssicherheitsbedenken und Arbeitnehmerrechten in einer der profitabelsten Unterhaltungsbranchen der Welt.

Lily Varga

Lily Varga ist eine ungarische Journalistin, die sich der Berichterstattung über Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit widmet. Ihre Arbeit verstärkt die Stimmen marginalisierter Gruppen und treibt wichtige Diskussionen über Gleichberechtigung voran.

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