Die Vision für Permanentes Leben auf dem Mond
Die NASA führt eine ehrgeizige internationale Initiative zur Errichtung einer dauerhaften menschlichen Siedlung auf dem Mond an. Das "Monddorf" markiert einen Wendepunkt von temporären Missionen zum Aufbau nachhaltiger Infrastruktur für Langzeitbewohnbarkeit und Forschung. Das Konzept gewann an Fahrt, nachdem ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner es als kollaboratives Weltraum-Erkundungsmodell vorgeschlagen hatte.
Globale Zusammenarbeit
Die 2017 gegründete Moon Village Association (MVA) koordiniert die multinationalen Bemühungen. Über 30 Länder und zahlreiche private Raumfahrtunternehmen sind beteiligt, mit NASAs Artemis-Programm als technische Grundlage. Wichtige Partner sind ESA, JAXA (Japan), CSA (Kanada) und aufstrebende Raumfahrtnationen wie die VAE.
"Das Monddorf dreht sich nicht um Nationalflaggen, sondern um gemeinsame menschliche Errungenschaften", erklärt MVA-Präsident Giuseppe Reibaldi. "Wir schaffen Rahmenbedingungen für Länder und Unternehmen, ihre Fähigkeiten einzubringen - von europäischen Lebenserhaltungssystemen bis zu japanischer Landetechnik."
Shackleton-Krater: Ausgewählter Standort
Nach umfangreichen Analysen wurde der Rand des Shackleton-Kraters am lunaren Südpol als Hauptsiedlungsort ausgewählt. Dieser Standort bietet entscheidende Vorteile:
- Nahezu konstante Sonneneinstrahlung für Solarenergie
- Zugang zu Wassereis in permanent beschatteten Gebieten
- Relativ stabile Oberflächentemperaturen
Von XTEND Design entwickelte Architekturkonzepte sehen 3D-gedruckte Strukturen aus Mondregolith vor, kombiniert mit aufblasbaren Habitaten. Die erste Phase etabliert Energie- und Kommunikationssysteme bis 2028, mit Besatzungsrotationen ab den frühen 2030ern.
Kommende Meilensteine
Der 9. Global Moon Village Workshop in Turin im Dezember adressiert Schlüsselherausforderungen:
- Standardisierung von Andockschnittstellen
- Entwicklung nachhaltiger Lebenserhaltungssysteme
- Rechtliche Rahmenbedingungen für Mondoperationen
Parallel führt NASAs Artemis-III-Mission (geplant für 2026) entscheidende Erkundungen am Standort durch, inklusive Technologien zur Wassereisgewinnung - essentiell für Sauerstoff- und Treibstoffproduktion.