Nordirischer Rapper Kneecap in Hezbollah-Flaggen-Freispruch

Londoner Gericht weist Terrorismusvorwürfe gegen Kneecap-Rapper wegen Hezbollah-Flagge ab, da Anklagefrist überschritten wurde. Fall zeigt Spannung zwischen Kunstfreiheit und Anti-Terror-Gesetzen.

Londoner Gericht weist Terrorismusvorwürfe gegen irischen Rapper ab

Ein Mitglied der nordirischen Rap-Gruppe Kneecap wurde von einem Londoner Gericht von Terrorismusvorwürfen freigesprochen, nachdem ein Richter entschied, dass die Staatsanwaltschaft die gesetzliche Frist für die Einreichung des Falls verpasst hatte. Liam Óg Ó hAnnaidh, bekannt unter seinem Künstlernamen Mo Chara, war wegen der Zurschaustellung einer Hezbollah-Flagge während eines Konzerts in London im November 2024 angeklagt worden.

Juristisches Formalfehler beendet Strafverfolgung

Der 27-jährige Rapper war im Mai 2025 nach dem britischen Terrorismusgesetz angeklagt worden, weil er angeblich Unterstützung für die verbotene libanesische Organisation gezeigt hatte. Das Gericht stellte jedoch fest, dass die Anklage außerhalb der gesetzlichen Frist eingereicht worden war, was den Fall rechtlich ungültig machte.

'Dies war immer eine politische Verfolgung, die darauf abzielte, Künstler zum Schweigen zu bringen, die der Macht die Wahrheit sagen,' sagte Mo Chara Reportern vor dem Gerichtsgebäude. 'Ein Fan warf die Flagge während unseres Auftritts auf die Bühne, und wir werden wegen unserer politischen Ansichten verfolgt, nicht wegen krimineller Aktivitäten.'

Politisches Engagement von Kneecap

Kneecap hat internationale Aufmerksamkeit für ihr ausgesprochen pro-palästinensisches Engagement erhalten. Das Trio, bestehend aus Mo Chara, Móglaí Bap und DJ Próvaï, integriert regelmäßig politische Themen in ihre Musik und zieht Parallelen zwischen der irischen Geschichte unter britischer Herrschaft und der aktuellen Situation in Palästina.

Das Engagement der Band hat zu erheblichen Konsequenzen geführt, darunter die Absage ihrer US-Tournee, verweigerte Einreise nach Kanada und ein dreijähriges Einreiseverbot für Ungarn. Der britische Premierminister kritisierte die Gruppe nach ihrem Auftritt bei Glastonbury, wo das Publikum "Free Palestine" skandierte.

Rechtlicher Kontext und Implikationen

Die Hisbollah ist seit 2019 im Vereinigten Königreich als terroristische Organisation eingestuft, was die Zurschaustellung von Symbolen, die Unterstützung für die Gruppe suggerieren, illegal macht. Das Terrorismusgesetz von 2000 verbietet die Zurschaustellung von Artikeln unter Umständen, die begründeten Verdacht erregen, dass eine Person Mitglied oder Unterstützer einer verbotenen Organisation ist.

Laut Wikipedia ist die Hisbollah eine libanesische schiitisch-islamistische politische Partei und paramilitärische Gruppe, die von mindestens 27 Ländern als terroristische Organisation eingestuft wurde. Der militärische Arm der Gruppe gilt als einer der mächtigsten nichtstaatlichen Akteure weltweit.

Kneecap, gegründet in Belfast, Nordirland, rappt auf Englisch und Irisch und ist bekannt für Themen wie irischen Republikanismus, Working-Class-Jugendkultur und Sprachrechte. Ihr Name bezieht sich sowohl auf die paramilitärische Praxis des Kneecapping als auch auf den irischen Ausdruck "ní cheapaim," was "Ich denke nicht" bedeutet.

Matthew Eriksson

Matthew Eriksson ist ein norwegischer Experte, der sich auf Verkehr und Infrastruktur spezialisiert hat. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung nachhaltiger urbaner Mobilitätslösungen und widerstandsfähiger öffentlicher Verkehrssysteme.

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