Trump-Administration umarmt TikTok-Plattform
Das Weiße Haus hat offiziell einen TikTok-Account gestartet, was eine signifikante Verschiebung im Ansatz der Trump-Administration gegenüber der umstrittenen chinesischen Social-Media-Plattform markiert. Dieser Schritt erfolgt trotz anhaltender gesetzlicher Anforderungen an das Mutterunternehmen ByteDance, seine US-Operationen aufgrund von nationalen Sicherheitsbedenken zu veräußern.
Strategische Kommunikationsverschiebung
Weiße-Haus-Sprecherin Karoline Leavitt erklärte: "Die Trump-Administration setzt sich dafür ein, die historischen Erfolge, die Präsident Trump erzielt hat, durch so viele Zielgruppen und Plattformen wie möglich der Aufmerksamkeit des amerikanischen Volkes zu bringen." Das erste TikTok-Video der Administration zeigt Präsident Trump mit der Botschaft: "Jeden Tag stehe ich entschlossen da, um ein besseres Leben für Menschen im ganzen Land zu schaffen. Ich bin Ihre Stimme."
Politische Kehrtwende in der TikTok-Politik
Präsident Trumps Umarmung von TikTok stellt eine vollständige Kehrtwende gegenüber seiner Position während seiner ersten Amtszeit dar. Während seiner ursprünglichen Präsidentschaft war Trump ein starker Befürworter eines TikTok-Verbots und verwies auf nationale Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit chinesischem Eigentum. Jetzt behauptet er, eine "Schwäche" für die Plattform entwickelt zu haben, die ihm nach eigenen Angaben geholfen habe, Unterstützung unter jungen Wählern bei der Präsidentschaftswahl 2024 zu gewinnen.
Rechtlicher Hintergrund und Zeitplan
Der Protecting Americans from Foreign Adversary Controlled Applications Act (PAFACA) wurde 2024 unterzeichnet und verlangt, dass ByteDance die US-Operationen von TikTok an amerikanische Eigentümer verkauft. Die ursprüngliche Frist war auf den 19. Januar 2025 festgelegt, aber Präsident Trump hat diese Frist seit seinem Amtsantritt dreimal verlängert.
Verlängerungsgeschichte
Am 20. Januar 2025 unterzeichnete Trump eine Exekutivverordnung, die die Durchsetzung um 75 Tage bis zum 5. April verschob. Anschließend verlängerte er die Frist bis zum 19. Juni und zuletzt bis zum 17. September. Jede Verlängerung wurde von Schreiben der Administration an TikToks Dienstleister begleitet, die breite präsidiale Befugnisse beanspruchten, um gesetzliche Anforderungen effektiv auszusetzen.
Nationale Sicherheitsbedenken
Die Biden-Administration hatte TikTok als nationale Sicherheitsbedrohung eingestuft und verwies auf Bedenken hinsichtlich potenzieller Nutzerdatensammlung und Einflussoperationen durch die chinesische Regierung. Das Eigentum der Plattform durch das in Peking ansässige ByteDance hat bei Geheimdienstoffizieren und Gesetzgebern beider politischer Parteien Alarm ausgelöst.
Aktueller Status
Trotz der gesetzlichen Anforderungen bleibt TikTok in den Vereinigten Staaten operativ. Der Account des Weißen Hauses hat bereits zehntausende Follower gesammelt, während das persönliche Konto von Präsident Trump über 15 Millionen Follower verzeichnet. Der Schritt der Administration signalisiert einen pragmatischen Ansatz zur digitalen Kommunikation, bei dem Reichweite vor früheren Sicherheitsbedenken priorisiert wird.