Tödliches 8-Stunden-Gefecht in Türkei: 3 Polizisten und 6 IS-Kämpfer tot

Eine türkische Polizei-Razzia auf einen IS-Unterschlupf in Yalova führte zu einem 8-stündigen Feuergefecht mit 3 getöteten Polizisten und 6 getöteten Kämpfern. Die Operation war Teil landesweiter Anti-Terror-Maßnahmen vor den Feiertagen.

Große Anti-Terror-Operation in Yalova endet im Blutbad

In einem dramatischen nächtlichen Einsatz, der in einem achtstündigen Feuergefecht gipfelte, haben sich türkische Sicherheitskräfte mit Kämpfern des Islamischen Staates (IS) in der nordwestlichen Provinz Yalova gemessen. Dabei kamen drei Polizisten und sechs IS-Kämpfer ums Leben. Die gewaltsame Auseinandersetzung, die in den frühen Morgenstunden des Montags, den 29. Dezember 2025, begann, hinterließ auch acht verletzte Polizisten und einen verletzten Anwohner, wie der türkische Innenminister Ali Yerlikaya mitteilte.

Der Zugriff und die Konfrontation

Die Operation richtete sich gegen ein Wohnhaus im Bezirk Elmali in Yalova, etwa 100 Kilometer südlich von Istanbul. Spezialeinheiten aus der nahegelegenen Region Bursa wurden zur Unterstützung der örtlichen Polizei eingesetzt, nachdem Erkenntnisse darauf hindeuteten, dass türkische Staatsbürger mit IS-Verbindungen den Ort als Unterschlupf nutzten. 'Unsere Sicherheitskräfte agierten mit äußerster Vorsicht aufgrund der Anwesenheit von Zivilisten,' erklärte Minister Yerlikaya in einer Pressekonferenz. 'Wir haben erfolgreich fünf Frauen und sechs Kinder evakuiert, bevor die Konfrontation eskalierte.'

Das Feuergefecht begann gegen 02:00 Uhr Ortszeit und dauerte bis etwa 10:00 Uhr, wobei die Militanten erbitterten Widerstand aus dem befestigten Haus leisteten. Sicherheitskreise beschrieben die Operation als besonders herausfordernd aufgrund der Vorbereitungen der Kämpfer und der Wohnumgebung.

Breiterer Sicherheitskontext

Dieses tödliche Zusammentreffen war Teil einer viel größeren landesweiten Anti-Terror-Kampagne. Offiziellen Angaben zufolge führten die türkischen Behörden zeitgleich Razzien an mehr als 100 Orten in 15 Provinzen durch, die auf IS-Netzwerke abzielten. Die Operation in Yalova stand in direktem Zusammenhang mit Erkenntnissen über geplante Anschläge während der Feiertage.

Der Vorfall folgt auf eine Reihe von Sicherheitsaktionen in den letzten Wochen, darunter die Festnahme von 115 IS-Verdächtigen in Istanbul nur wenige Tage zuvor. Diese Personen sollen Anschläge auf Nicht-Muslime während der Weihnachts- und Neujahrsfeiern geplant haben. 'Wir haben vor erhöhter IS-Aktivität in der Feiertagszeit gewarnt,' sagte ein hoher Sicherheitsbeamter anonym gegenüber Reuters. 'Diese Gruppe bleibt eine anhaltende Bedrohung trotz territorialer Verluste in Syrien und im Irak.'

Historischer Kontext des IS in der Türkei

Die Türkei hat in den letzten Jahrzehnten zahlreiche IS-Anschläge erlebt, wobei die Gruppe die Verantwortung für einige der tödlichsten terroristischen Vorfälle des Landes übernahm. Die berüchtigtsten sind der Anschlag auf den Nachtclub Reina in Istanbul 2017, bei dem 39 Menschen während der Neujahrsfeiern starben, und ein Kirchenanschlag in derselben Stadt im Jahr 2024. Laut Wikipedia-Seite zum Türkei-IS-Konflikt trat die Türkei 2016 offiziell dem Krieg gegen den IS bei und führte mehrere grenzüberschreitende Operationen gegen die Gruppe durch.

Der Konflikt wird durch die breiteren Sicherheitsbedenken der Türkei verkompliziert, darunter Operationen gegen kurdische militante Gruppen und ihre Rolle im syrischen Bürgerkrieg. Sicherheitsanalysten stellen fest, dass sich der IS in den letzten Jahren zunehmend auf die Türkei als Ziel und Rekrutierungsgebiet konzentriert hat.

Unmittelbare Nachwirkungen und Reaktion

Als Reaktion auf die Gewalt ergriffen die türkischen Behörden sofort Vorsichtsmaßnahmen im betroffenen Gebiet. Fünf Schulen in der Umgebung blieben den ganzen Tag geschlossen, während die Gas- und Stromversorgung in das Viertel vorübergehend unterbrochen wurde. Der Zugang zum Gebiet wurde für Zivilisten und Fahrzeuge eingeschränkt, während die Sicherheitskräfte Räumungsarbeiten durchführten.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan gab eine Erklärung ab, in der er versprach, den entschlossenen Kampf der Türkei gegen den Terrorismus fortzusetzen. 'Wir werden uns niemals dem Terrorismus beugen,' erklärte er. 'Unsere Sicherheitskräfte werden ihre Operationen mit zunehmender Entschlossenheit fortsetzen. Wir sprechen den Familien unserer gefallenen Beamten unser Beileid aus.'

Minister Yerlikaya lieferte zusätzliche Statistiken und wies darauf hin, dass die türkischen Behörden allein im letzten Monat 138 Verdächtige in Operationen gegen den IS festgenommen haben, von denen 97 bereits angeklagt wurden. Er betonte, dass die zeitgleichen Razzien in mehreren Provinzen den umfassenden Ansatz der Regierung im Kampf gegen den Terrorismus demonstrierten.

Regionale und internationale Implikationen

Das tödliche Zusammentreffen kommt zu einem sensiblen Zeitpunkt für die regionale Sicherheit. Die Anti-Terror-Operationen der Türkei haben Auswirkungen auf ihre Beziehungen zu Nachbarländern und internationalen Verbündeten. Der Vorfall unterstreicht auch die anhaltende Bedrohung durch den IS trotz des Verlusts der territorialen Kontrolle der Gruppe in Syrien und im Irak.

Sicherheitsexperten warnen, dass der IS zu dezentraleren Operationen übergegangen ist, mit Zellen, die unabhängig in verschiedenen Ländern operieren. 'Dieser Angriff zeigt, dass der IS in der Türkei operative Fähigkeiten behält,' sagte Dr. Ahmet Kaya, ein Terrorismusforscher an der Universität Istanbul. 'Die Gruppe mag schwächer sein als in ihren Kalifat-Tagen, bleibt aber gefährlich und anpassungsfähig.'

Die internationale Gemeinschaft hat die Anti-Terror-Bemühungen der Türkei weitgehend unterstützt, obwohl einige Menschenrechtsorganisationen Bedenken hinsichtlich der breiteren Auswirkungen von Sicherheitsoperationen auf die Zivilbevölkerung geäußert haben.

Während die Ermittlungen andauern, haben die türkischen Behörden fünf weitere Personen im Zusammenhang mit der Razzia in Yalova festgenommen, obwohl ihre Identitäten und spezifischen Rollen nicht bekannt gegeben wurden. Der Vorfall dient als schmerzhafte Erinnerung an die anhaltenden Sicherheitsherausforderungen, denen sich die Türkei und die Region insgesamt gegenübersehen.

Mei Zhang

Mei Zhang ist eine preisgekrönte Umweltjournalistin aus China, die für ihre wegweisende Berichterstattung über Nachhaltigkeit bekannt ist. Ihre Arbeit beleuchtet kritische ökologische Herausforderungen und Lösungen.

Read full bio →

You Might Also Like