Tödlicher Sturm Johannes verwüstet Skandinavien, 200.000 ohne Strom

Sturm Johannes/Hannes hat zwei Todesopfer in Schweden gefordert und mehr als 200.000 Haushalte in Skandinavien und Finnland stromlos gelassen, was zu Transportchaos und dem Fall der historischen Gävle Geit führte.

Nordische Länder von Nachweihnachtssturmkatastrophe getroffen

Ein schwerer Wintersturm namens Johannes hat am 27. Dezember 2025 eine Schneise der Verwüstung in Skandinavien und Finnland hinterlassen, wobei zwei Todesopfer zu beklagen sind und mehr als 200.000 Haushalte ohne Strom sind. Der Sturm, der in Finnland Hannes genannt wird, erreichte Orkanstärke, als er Nordnorwegen, Schweden und Finnland heimsuchte, was schwedische Behörden als 'unglaublich gefährliche' Bedingungen beschreiben.

Tödliche Opfer und Nothilfe

In Schweden forderte der Sturm zwei Todesopfer. Ein Mann in Sandviken starb, als ein Baum auf ihn fiel, während ein anderer Mann in Härnosand ums Leben kam, nachdem er unter einem fallenden Baum eingeklemmt wurde. Schwedische Verkehrsbehörden meldeten 'eine unglaubliche Anzahl umgestürzter Bäume' in betroffenen Regionen, was zum Auslösen von Notfallsirenen in Gävle führte – ein äußerst seltenes Ereignis laut lokalen Medien.

Mehrere nördliche Provinzen haben Notfallalarme ausgegeben, wobei Behörden die Bewohner auffordern, wegen der Gefahren durch fallende Bäume und gebrochene Stromleitungen in ihren Häusern zu bleiben. 'Die Bedingungen sind in einigen Gebieten schlichtweg zu gefährlich für Reparaturteams,' erklärte ein Sprecher des schwedischen Energieunternehmens EON. 'Wir stehen vor einer Situation, in der es bis Montag dauern könnte, bis alle wieder Strom haben.'

Massive Stromausfälle und Transportchaos

Der Sturm hat weit verbreitete Stromausfälle verursacht, die etwa 40.000 Haushalte in Schweden und erstaunliche 170.000 in Finnland betreffen. In Schweden wurden zahlreiche Zug- und Busverbindungen gestrichen, mehrere Brücken vorsorglich gesperrt und Fährdienste nach Gotland und Eckerö ausgesetzt.

Finnland ist besonders hart getroffen, wobei der gesamte Flugverkehr in Nordfinnland eingestellt wurde, nachdem zwei Flugzeuge – eines mit mehr als 150 Menschen und ein anderes mit etwa zehn Passagieren – von der Startbahn in Schneeverwehungen geblasen wurden am Flughafen Kittilä. Glücklicherweise gab es bei diesen Vorfällen keine Verletzten.

In Norwegen verloren etwa 5.000 Menschen den Strom, und schwere Windböen drohten, die tonnenschweren Kupferplatten einer Kirche in Lillehammer wegzureißen. Viele Fährdienste sind bis spät in den Abend ausgesetzt, und zahlreiche Tunnel bleiben aufgrund von Stromausfällen unbeleuchtet.

Historische Tradition dem Naturgewalt zum Opfer gefallen

In einem symbolischen Schlag für schwedische Weihnachtstraditionen blies der Sturm die berühmte Gävle Geit (Gävlebocken) um, eine riesige Strohweihnachtsziege, die seit 1966 auf dem zentralen Platz von Gävle steht. Das 13 Meter hohe Bauwerk, das normalerweise Vandalismus durch Brandstiftung zum Jahreswechsel zum Opfer fällt, überlebte bis Weihnachten, um schließlich von den starken Winden des Sturms zerstört zu werden.

'Es ist ironisch, dass nach dem Überstehen so vieler Vandalismusversuche über die Jahrzehnte die Natur dieses Jahr endlich die Ziege eingeholt hat,' bemerkte ein lokaler Bewohner, der dem @gavlegoatlive Twitter-Account folgt, der das Schicksal des Bauwerks verfolgt.

Gefährliche Wetterbedingungen halten an

Der Sturm wird von heftigen Schneeschauern begleitet, die die Sicht in einigen Gebieten auf fast Null reduziert haben. Auf der schwedischen E4-Autobahn sitzen Hunderte von Autofahrern in ihren Fahrzeugen fest, mit zahlreichen Bäumen, die die Straße blockieren, laut der schwedischen Verkehrsbehörde.

Meteorologische Dienste in der gesamten Region verfolgen den Sturm weiter, während er nach Süden zieht, wobei Wettervorhersager warnen, dass der Wind voraussichtlich seinen Höhepunkt von heute Abend bis Sonntag erreichen wird. Rettungsdienste in allen drei Ländern arbeiten rund um die Uhr, um Trümmer zu beseitigen, die Stromversorgung wiederherzustellen und gestrandete Reisende zu helfen, aber Behörden betonen, dass die Situation kritisch bleibt und raten von allen nicht notwendigen Reisen ab.

Der Sturm kommt nur Tage nach ähnlichen Wetterereignissen, die Stromausfälle bei Millionen von Menschen in São Paulo und tödliche Überschwemmungen in Kalifornien verursachten, was die zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse weltweit unterstreicht. Während sich die nordischen Länder auf anhaltende schwere Bedingungen vorbereiten, bleibt der Fokus auf öffentlicher Sicherheit und der Wiederherstellung lebenswichtiger Dienste für betroffene Gemeinden.

Emma Dupont

Emma Dupont ist eine engagierte Klimareporterin aus Frankreich, bekannt für ihren Einsatz für Nachhaltigkeit und ihren einflussreichen Umweltjournalismus, der weltweit Bewusstsein schafft.

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