TikTok-Saga geht mit widersprüchlichen Signalen weiter
Präsident Donald Trump hat am Donnerstagabend angekündigt, dass TikTok durch eine komplexe Ausgliederungsvereinbarung effektiv vor einem US-Verbot "gerettet" wurde, aber das auffällige Schweigen der chinesischen Behörden wirft Fragen zum tatsächlichen Status des Deals auf. Die Vereinbarung würde TikTok von seinem chinesischen Mutterunternehmen ByteDance abspalten und unter amerikanische Verwaltung stellen.
Der Ausgliederungsplan
Nach der vorgeschlagenen Regelung würde ein Konsortium US-amerikanischer Unternehmen die Kontrolle über die amerikanischen Operationen von TikTok übernehmen, wobei ByteDance weniger als 20 Prozent Eigentum an der neuen Einheit behält. "Das ist ein großartiger Deal für die amerikanische Sicherheit und amerikanische Arbeitsplätze," erklärte Trump während einer späten Unterzeichnungszeremonie im Weißen Haus.
Chinas strategisches Schweigen
Während die Trump-Administration die Vereinbarung als fast abgeschlossen darstellt, haben chinesische Beamte keine Bestätigung gegeben. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärte am Freitag, dass Peking "die Wünsche der Unternehmen respektiert" und sie frei sind, Vereinbarungen auszuhandeln, "die dem chinesischen Recht entsprechen" - identische Formulierungen wie in früheren Erklärungen.
China-Analyst Matt Turpin bemerkte den strategischen Vorteil der Position Pekings. "Die Erklärung deutet nicht darauf hin, dass Xi die Vereinbarung genehmigt hat," schrieb er. "Es signalisiert, was wir von China in dieser Angelegeheit erwarten können: Sie werden nichts genehmigen, da sie wissen, dass Präsident Trump TikTok sowieso 'retten' will."
Politische Implikationen
Die anhaltende Unsicherheit stellt Trump in eine heikle Position. Nachdem er wiederholt erklärt hat, dass der Deal fast abgeschlossen ist, würde jedes Scheitern, die chinesische Zustimmung zu erhalten, einen bedeutenden politischen Rückschlag darstellen. Das ursprüngliche Verbot, das unter Präsident Biden erlassen wurde, trat am 19. Januar 2025 in Kraft - einen Tag vor Trumps Amtseinführung.
Trump hat seitdem mehrere Durchführungsverordnungen erlassen, die die Durchsetzung verzögern, wobei die Frist zuletzt bis zum 23. Januar 2026 verlängert wurde. Die Gesetzgebung, bekannt als Protecting Americans from Foreign Adversary Controlled Applications Act (PAFACA), wurde aufgrund von Bedenken verabschiedet, dass China TikTok für Spionage oder Einflussoperationen nutzen könnte.
Laut Wikipedia hat TikTok weltweit über eine Milliarde Nutzer und steht seit 2020 vor zunehmenden regulatorischen Herausforderungen.