
Kultureller Wandel in Saudi-Arabien
Saudi-Arabien bereitet das Rote Meer Filmfestival in Dschidda vor, ein Meilenstein in der kulturellen Entwicklung des Königreichs. Dies geschieht nur sieben Jahre nach der Legalisierung von Kinos nach 35-jährigem Verbot.
Von Verbot zu Boom
Bis 2018 gab es in Saudi-Arabien keine öffentlichen Kinos außer einem Bildungs-IMAX. Das Verbot begann in den 80ern während konservativer Religionsreformen. Heute strebt das Land unter Kronprinz Mohammed bin Salmans Vision 2030 bis 2030 über 300 Kinos mit 2000 Leinwänden an. Bereits 53 Kinos sind in Betrieb.
Festivalwachstum
Das 2019 gestartete Rote Meer Filmfestival ist schnell zu einem bedeutenden Branchenevent geworden. Die 2025-Ausgabe verspricht ein erweitertes Programm mit:
- Arabischen Filmwettbewerben
- Internationalen Premieren
- Filmindustrie-Workshops
- Nachwuchsförderung saudischer Talente
Parallel dazu konzentriert sich das Saudi Film Festival von Ithra in Dhahran auf lokale Filmemacher.
Kreative Renaissance
Dieser Wandel brachte bahnbrechende saudische Filme wie Haifaa al-Mansours Wadjda (erster vollständig in Saudi-Arabien gedrehter Film) und Mahmoud Sabbaghs Barakah Meets Barakah (Berlinale-Premiere) hervor. Der Staat finanziert nun Filmschulen und Produktionsförderung.
Zensur-Herausforderungen
Alle Filme unterliegen staatlicher Zensur. Aktuelle Kontroversen umfassen Schnitte bei internationalen Filmen und LGBTQ+-Beschränkungen. Festivalorganisatoren balancieren zwischen diesen Einschränkungen und künstlerischer Freiheit.