
Küstenwache sucht im Taal-See nach vermissten Hahnenkämpfern
Die philippinische Küstenwache hat eine Suchaktion im Taal-See, einem vulkanischen Kratersee südlich von Manila, nach Dutzenden vermissten Hahnenkämpfern gestartet. Die Behörden vermuten, dass korrupte Polizisten die Männer zwischen 2021-2022 ermordeten und die Leichen in den 89 Quadratkilometer großen See warfen.
Festnahmen und Zeugenaussagen
Kürzlich wurden fünfzehn Polizisten wegen mutmaßlicher Beteiligung festgenommen. Der Fall erhielt neue Aufmerksamkeit, nachdem ein Schlüsselzeuge im nationalen Fernsehen aussagte, die Hahnenkämpfer seien im Auftrag eines Spielbosses wegen Wettbetrugs getötet worden. Der mutmaßliche Auftraggeber bestreitet die Vorwürfe.
Justizminister Crispin Remulla bestätigte, dass weitere Zegen die genauen Versenkungsorte in dem bis zu 172 Meter tiefen See identifizieren können.
Polizeikorruptionsproblem
Die Beteiligung korrupter Polizisten an kriminellen Aktivitäten bleibt ein tief verwurzeltes Problem auf den Philippinen. Die Situation verschärfte sich unter Ex-Präsident Rodrigo Duterte, als Beamte an außergerichtlichen Hinrichtungen beteiligt waren. Präsident Ferdinand Marcos Jr. ging in den letzten drei Jahren gegen 6.200 Beamte vor, doch die Korruption besteht fort.
Suchherausforderungen
Die Küstenwache steht vor großen Herausforderungen bei der Kartierung des Suchgebiets vor der anstehenden Taifunsaison. Polizeichef Rommel Francisco Marbil räumte Schwierigkeiten ein: "Wir arbeiten so schnell wie möglich angesichts der Tiefe und Wetterbedingungen." Sonargeräte sollen sterbliche Überreste lokalisieren.
Hahnenkampfindustrie
Hahnenkämpfe sind eine 500-Millionen-Dollar-Industrie auf den Philippinen, bei der Hähne mit Rasiermessern bis zum Tod kämpfen. Obwohl kulturell bedeutsam, fordern Tierschutzgruppen seit Jahren ein Verbot wegen extremer Grausamkeit. Dieser Fall beleuchtet die gewalttätige Unterwelt hinter diesem umstrittenen Blutport.