Mexikanische Präsidentin Sheinbaum von Unbekanntem belästigt

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum wurde von einem betrunkenen Mann während eines öffentlichen Spaziergangs in Mexiko-Stadt belästigt. Der Vorfall, der auf Video festgehalten wurde, hat nationale Empörung über die Sicherheit von Frauen ausgelöst.

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Mexikanische Präsidentin bei öffentlichem Spaziergang belästigt

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum, das erste weibliche Staatsoberhaupt des Landes, wurde am Dienstag von einem unbekannten Mann belästigt, während sie Anhänger auf der Straße in Mexiko-Stadt begrüßte. Der Vorfall, der in viralen Videoaufnahmen festgehalten wurde, zeigt, wie der Mann sich Sheinbaum von hinten nähert, seinen Arm um sie legt, ihren Nacken küsst und mit beiden Händen ihre Brüste berührt.

Ein Mitarbeiter griff schnell ein und schob den Angreifer weg. Sheinbaum drehte sich um und nahm Abstand von dem Täter, wobei sie unbehaglich wirkte, aber ihre Fassung bewahrte. Laut mexikanischen Medien wurde der Mann später festgenommen und es wird vermutet, dass er während des Vorfalls betrunken war.

Sicherheitsbedenken und öffentliche Reaktion

Die Belästigung ereignete sich, als Sheinbaum von ihrem Arbeitsplatz zu einer Versammlung für Universitäten und Hochschulen beim Bildungsministerium ging. Da das Ministerium in der Nähe lag, entschied sie sich, die Strecke zu Fuß zurückzulegen, eine Praxis, die zu ihrem zugänglichen Führungsstil passt. Ihre Sicherheitskräfte waren während des Vorfalls jedoch auffällig abwesend, was Fragen zu den präsidialen Sicherheitsprotokollen aufwirft.

Sheinbaum hat inzwischen angekündigt, Anzeige gegen den Täter zu erstatten. "Wenn ich die Straftat nicht anzeige, in welcher Position stellt das dann mexikanische Frauen?" erklärte sie und betonte die breiteren Implikationen der Belästigung. "Kein Mann hat das Recht, diesen Raum zu verletzen."

Der Vorfall hat nationale Empörung ausgelöst und Gespräche über Belästigung und Sicherheit von Frauen im öffentlichen Leben neu entfacht. Die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Clara Brugada, äußerte Solidarität und sagte: "Wenn sie die Präsidentin berühren, berühren sie uns alle."

Historischer Kontext und Frauenrechte

Claudia Sheinbaum, die 2024 die erste weibliche Präsidentin Mexikos wurde, hat offen über Belästigungen gesprochen, die sie während ihrer Karriere erlebt hat. Als Wissenschaftlerin, die Politikerin wurde, hat sie mehrere Barrieren in der mexikanischen Politik durchbrochen. Laut ihrer Biografie erwarb Sheinbaum ihren Doktortitel in Energietechnik an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko und hat an mehr als 100 Artikeln zu Energie- und Umweltfragen mitgewirkt.

Die Belästigung unterstreicht die anhaltenden Bedenken bezüglich Gewalt gegen Frauen in Mexiko. Obwohl umfassende Statistiken für 2025 noch nicht verfügbar sind, zeigen Daten aus früheren Jahren alarmierende Raten von Femiziden und geschlechtsspezifischer Gewalt. Der Vorfall hat Forderungen nach stärkeren Maßnahmen zum Schutz von Frauen in öffentlichen Räumen und einer wirksameren Durchsetzung von Anti-Belästigungsgesetzen ausgelöst.

Sheinbaum hat angekündigt, dass sie mit dem Sekretariat für Frauen zusammenarbeiten wird, um Belästigungsgesetze zu überarbeiten und eine nationale Kampagne gegen Belästigung zu starten, wobei sie diese persönliche Verletzung in eine Chance für Systemveränderungen verwandelt.

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