Gefährliche Kriminelle aus psychiatrischer Einrichtung in Gent geflohen

Zwei gefährliche Kriminelle sind aus einer belgischen psychiatrischen Einrichtung in Gent entkommen. Die Polizei warnt, dass sie eine ernsthafte körperliche Gefahr darstellen und nicht angesprochen werden dürfen. Dies ist die zweite Flucht innerhalb kurzer Zeit.

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Gefährliche Flüchtlinge aus Psychiatrie in Gent entkommen

Die belgischen Behörden führen eine dringende Fahndung nach zwei gefährlichen Kriminellen durch, die am Freitagmorgen aus dem Forensisch-Psychiatrischen Zentrum in Gent entkommen sind. Jason D'Herdt (28) und Wesley Hanff (41) flohen gegen 10:35 Uhr aus der Einrichtung, was sofortige Warnungen der Polizei auslöste, dass beide Männer "eine Gefahr für die körperliche Unversehrtheit Dritter" darstellen und nicht von der Öffentlichkeit angesprochen werden dürfen.

Kriminelle Vergangenheit bereitet große Sorgen

Wesley Hanff, der 41-jährige Flüchtling, hat eine besonders gewalttätige Vorgeschichte. Laut Polizeiangaben wurde er 2003 nach einem brutalen versuchten Raubmord an seiner 84-jährigen Nachbarin inhaftiert. "Als er merkte, dass sie wenig Geld hatte, misshandelte er sie schwer," erklärte ein Polizeisprecher. Hanff wurde anschließend für schuldunfähig erklärt und in der forensisch-psychiatrischen Einrichtung untergebracht.

Jason D'Herdt, der jüngere Flüchtling, war jahrelang inhaftiert nach mehreren Verurteilungen wegen Brandstiftung. Beide Männer galten als Hochrisikopatienten im Forensisch-Psychiatrischen Zentrum, das auf die Behandlung von Personen spezialisiert ist, die schwere Straftaten begangen haben, aber aufgrund psychischer Erkrankungen nicht vollständig schuldfähig befunden wurden.

Zweite Flucht innerhalb kurzer Zeit

Dies ist der zweite Sicherheitsvorfall in der Genter Einrichtung innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen. Am 16. Oktober war ein 41-jähriger verurteilter Vergewaltiger nach einem Gerichtstermin geflohen, wurde aber kurz darauf bei Antwerpen wieder festgenommen. Die wiederholten Vorfälle haben Fragen zu den Sicherheitsprotokollen in belgischen forensisch-psychiatrischen Einrichtungen aufgeworfen.

Ein Anwohner in der Nähe der Einrichtung äußerte seine Besorgnis: "Es ist beunruhigend zu wissen, dass gefährliche Personen so leicht aus einer Einrichtung entkommen können, die eigentlich gesichert sein sollte. Wir sind besonders vorsichtig mit unseren Kindern."

Systemische Herausforderungen in der belgischen Forensischen Psychiatrie

Die Fluchten beleuchten breitere Herausforderungen innerhalb des belgischen forensisch-psychiatrischen Systems. Laut einem Bericht aus dem Jahr 2023 kämpfen forensisch-psychiatrische Zentren in Antwerpen und Gent mit schwerem Personalmangel und gestrichenen Therapien. Die Einrichtungen haben mit hohen Personalfluktuationsraten zu kämpfen, wobei fast die Hälfte der Mitarbeiter kürzlich graduierte Personen unter 30 Jahren sind, die mit komplexen psychiatrischen Profilen arbeiten.

Ein ehemaliger Mitarbeiter, der anonym sprach, bemerkte: "Die Kombination aus Unterbesetzung und der Arbeit mit Hochrisikopatienten schafft herausfordernde Sicherheitssituationen. Gute Aufsicht wird schwierig, wenn die Ressourcen begrenzt sind."

Polizeireaktion und öffentliche Warnung

Die belgische Polizei hat beide Flüchtlinge auf ihre Meistgesuchten-Liste gesetzt und drängt die Öffentlichkeit zur Wachsamkeit. Die Behörden beschreiben D'Herdt als jemanden mit rasiertem Haar, der bei seiner Flucht eine schwarze Hose und einen zweifarbigen rot-blauen Pullover trug. Hanff trug eine schwarze Arbeitshose und eine schwarze Jacke, möglicherweise mit vielen Handschmuckstücken.

Die Polizei hat mehrere Kontaktpunkte für Informationen eingerichtet, darunter die kostenlose Nummer 0800 30 300 und die E-Mail-Adresse avisderecherche@police.belgium.eu. "Wir raten der Öffentlichkeit dringend, diese Personen unter keinen Umständen anzusprechen," betonte ein Polizeisprecher. "Wenn sie gesehen werden, kontaktieren Sie sofort die Behörden und halten Sie Abstand."

Die Untersuchung, wie die Flucht stattfinden konnte, ist im Gange, wobei die Behörden die Sicherheitsprotokolle und mögliche Mängel untersuchen, die es den beiden Männern ermöglichten, unbemerkt aus der Einrichtung zu fliehen.

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