Australischer Ex-Verteidigungsmanager Peter Williams gesteht Diebstahl von 35 Millionen US-Dollar an Cyber-Geheimnissen von L3Harris und Verkauf an russische Mittelsmänner für Kryptowährung.
Ehemaliger Verteidigungsauftragnehmer gesteht Verkauf nationaler Sicherheitsgeheimnisse
In einem schockierenden Fall, der die wachsende Bedrohung durch Cyber-Spionage durch Insider unterstreicht, hat Peter Williams, ein 39-jähriger australischer Staatsbürger und ehemaliger General Manager bei der US-Verteidigungsauftragnehmer L3Harris' Trenchant-Division, schuldig bekannt, sensible Cyber-Exploit-Komponenten gestohlen und an einen russischen Mittelsmann verkauft zu haben. Das Geständnis folgt auf eine dreijährige Untersuchung, die zeigte, wie Williams systematisch seine Vertrauensposition für persönlichen finanziellen Gewinn verriet.
Systematischer Diebstahl nationaler Sicherheitsmittel
Laut Gerichtsdokumenten und Erklärungen des Justizministeriums missbrauchte Williams zwischen 2022 und 2025 seinen Zugang zum gesicherten Netzwerk von Trenchant, um mindestens acht sensible Cyber-Exploit-Komponenten zu stehlen. Diese fortschrittlichen Tools wurden ausschließlich für die US-Regierung und ausgewählte Verbündete entwickelt und repräsentierten hochentwickelte Fähigkeiten in nationaler Sicherheitssoftware.
"Williams verriet die Vereinigten Staaten und seinen Arbeitgeber, indem er zunächst nachrichtendienstbezogene Software stahl und sie dann an einen ausländischen Mittelsmann verkaufte, der Verbindungen zu Russland und anderen ausländischen Regierungen förderte," sagte stellvertretender Justizminister für nationale Sicherheit John A. Eisenberg. "Sein Verhalten war vorsätzlich und betrügerisch und gefährdete unsere nationale Sicherheit für persönlichen Gewinn."
Die russische Verbindung und lukrative Zahlungen
Die gestohlenen Komponenten wurden an einen russischen Cyber-Tools-Mittelsmann verkauft, der sich offen als Wiederverkäufer von Cyber-Exploits an verschiedene Kunden, einschließlich der russischen Regierung, bewirbt. Williams schloss mehrere schriftliche Verträge mit dem Mittelsmann ab und erhielt das Versprechen von Millionenbeträgen in Kryptowährungszahlungen. Die Vereinbarung umfasste nicht nur anfängliche Verkäufe, sondern auch laufende Unterstützungsverträge für die gestohlene Technologie.
Wie von TechCrunch berichtet, erhielt Williams etwa 1,3 Millionen US-Dollar in Kryptowährung für seine illegalen Aktivitäten. Er verwendete verschlüsselte Kommunikationsmethoden, um die sensiblen Komponenten zu übertragen, und gab die Einnahmen für Luxusartikel aus, darunter hochwertige Uhren, Designer-Taschen und andere teure persönliche Einkäufe.
Enorme finanzielle und Sicherheitsauswirkungen
Der Diebstahl verursachte laut US-Staatsanwältin Jeanine Ferris Pirro Verluste von mehr als 35 Millionen US-Dollar für Trenchant. "Diese internationalen Cyber-Mittelsmänner sind die nächste Welle internationaler Waffenhändler, und wir bleiben wachsam gegenüber ihren Aktivitäten," erklärte Pirro. "Das Verhalten hier ermöglichte es nicht gebundenen ausländischen Cyber-Akteuren, fortschrittliche Cyber-Exploits zu erwerben, die wahrscheinlich gegen zahlreiche ahnungslose Opfer eingesetzt wurden."
Der Fall repräsentiert einen der bedeutendsten Insider-Bedrohungsvorfälle in der jüngeren Cybersicherheitsgeschichte. Security Week berichtete, dass Williams' Aktionen russische Cyber-Akteure mit fortschrittlichen Fähigkeiten versorgten, die gegen US-Bürger und Unternehmen eingesetzt werden konnten, mit möglicher Kompromittierung kritischer Infrastruktur und sensibler Daten.
Juristische Konsequenzen und breitere Implikationen
Williams bekannte sich schuldig zu zwei Anklagen wegen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen, die jeweils ein gesetzliches Maximum von 10 Jahren Gefängnis und Geldstrafen bis zu 250.000 US-Dollar oder das Doppelte des finanziellen Gewinns oder Verlusts der Straftat vorsehen. Die Urteilsverkündung ist für Januar 2026 geplant, wobei Williams derzeit unter Hausarrest in Washington, D.C. steht.
Justizministerin Pamela Bondi betonte den Ernst des Verstoßes: "Amerikas nationale Sicherheit ist NICHT ZU VERKAUFEN, besonders nicht in einer sich entwickelnden Bedrohungslandschaft, in der Cyberkriminalität eine ernsthafte Gefahr für unsere Bürger darstellt."
Stellvertretender Direktor Roman Rozhavsky vom FBI's Counterintelligence Division fügte hinzu: "Williams stellte Gier über Freiheit und Demokratie, indem er 35 Millionen US-Dollar an Cyber-Geschäftsgeheimnissen stahl und von einem US-Verteidigungsauftragnehmer an einen russischen Regierungslieferanten weiterverkaufte. Damit verschaffte er russischen Cyber-Akteuren einen Vorteil in ihrer massiven Kampagne, US-Bürger und Unternehmen zu schädigen."
Hintergrund und Untersuchung
Williams arbeitete zuvor in den 2010er Jahren für die Australian Signals Directorate, bevor er zu Trenchant kam, einer Division von L3Harris Technologies, einem der größten US-Verteidigungsauftragnehmer. Der Fall wurde vom FBI-Büro in Baltimore untersucht und von mehreren Staatsanwälten aus dem District of Columbia und der National Security Division verfolgt.
Die Untersuchung zeigte, dass Williams seine hochwertige Sicherheitsfreigabe und Managementposition ausnutzte, um systematisch wertvolle Cyber-Fähigkeiten über einen längeren Zeitraum zu extrahieren. Der Fall unterstreicht die anhaltende Herausforderung, sensible nationale Sicherheitstechnologien vor Insider-Bedrohungen in einer zunehmend digitalen und vernetzten Welt zu schützen.
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