Sydney: Schütze feuert 50-100 Schüsse in Amoklauf

Ein 60-jähriger Mann wurde nach dem Abfeuern von 50-100 Schüssen in Sydneys Croydon Park festgenommen, wobei ein Mann schwer verletzt und 16 weitere verletzt wurden. Die Polizei beschlagnahmte Schusswaffen und schloss Terrorismus aus.

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Chaos in Sydneys Inner West als Schütze wahllos auf Ziele schießt

Ein 60-jähriger Mann wurde festgenommen, nachdem er Berichten zufolge zwischen 50 und 100 Schüsse wahllos auf Passanten, Fahrzeuge und Polizeibeamte im Sydney-Vorort Croydon Park am Sonntagabend, dem 5. Oktober 2025, abgefeuert hatte. Die Schießerei dauerte etwa zwei Stunden und hinterließ einen Mann mit schweren Schussverletzungen an Hals und Brust, während mindestens 16 weitere leichte Verletzungen durch Glassplitter erlitten.

Zweistündige Schießerei

Der Vorfall begann gegen 19:45 Uhr Ortszeit, als der mutmaßliche Schütze aus dem Fenster seiner Wohnung im ersten Stock über einem Geschäft an der Georges River Road das Feuer eröffnete. Laut Polizeiberichten schoss der Mann wahllos auf vorbeifahrende Autos, Fußgänger und eintreffende Beamte in einem Vorgang, den die Behörden als "ernsten und erschreckenden" Amoklauf bezeichneten.

Polizeikommissar Mal Lanyon erklärte während einer Pressekonferenz: "Dies war ein äußerst gefährlicher Einsatz, bei dem der mutmaßliche Täter wahllos auf alles und jeden in seinem Sichtfeld schoss. Wir haben Glück, dass das Ergebnis angesichts der Anzahl der abgefeuerten Schüsse nicht schwerwiegender war."

Kritische Verletzungen und zahlreiche Opfer

Das schwerstverletzte Opfer, ein Mann in den Fünfzigern, wurde getroffen, während er in einem fahrenden Auto saß. Er wurde in kritischem Zustand in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht und unterzog sich einer Notoperation für Schusswunden an Hals und Brust. Krankenhausmitarbeiter bestätigten, dass seine Verletzungen schwerwiegend, aber nicht lebensbedrohlich seien.

Mindestens 16 weitere Personen wurden wegen leichter Verletzungen behandelt, hauptsächlich durch Glassplitter, als ihre Autoscheiben von Kugeln getroffen wurden. Rettungskräfte behandelten Opfer vor Ort wegen Schnittwunden und Schürfwunden, die durch umherfliegende Glasscherben verursacht wurden.

Polizeieinsatz und Festnahme

Spezialeinheiten der Polizei rückten zum Tatort aus und lieferten sich ein Feuergefecht mit dem Verdächtigen, bevor sie ihn gegen 21:30 Uhr festnahmen. Der mutmaßliche Schütze erlitt leichte Augenverletzungen während seiner Festnahme und wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht, bevor er in Gewahrsam genommen wurde.

Die Polizei beschlagnahmte ein 30-Kaliber-Gewehr vom Tatort und bestätigte die Entdeckung mehrerer Schusswaffen in der Wohnung des Verdächtigen. Die Behörden betonten, dass der Verdächtige keine bekannte kriminelle Vergangenheit hatte, keine Verbindungen zur organisierten Kriminalität oder zum Terrorismus bestehen und er nur sehr wenige frühere Interaktionen mit Strafverfolgungsbehörden hatte.

Australische Waffengesetze im Fokus

Der Vorfall hat die strengen australischen Waffengesetze erneut in den Fokus gerückt. Nach dem Massaker von Port Arthur im Jahr 1996, bei dem 35 Menschen starben, führte Australien umfassende Waffenkontrollmaßnahmen durch das National Firearms Agreement ein. Diese Reformen verboten automatische und halbautomatische Waffen, richteten ein nationales Waffenregister ein und schufen ein Rückkaufprogramm für Schusswaffen.

Wie von ABC News berichtet, bleiben Massenschießereien in Australien aufgrund dieser strengen Kontrollen relativ selten. Ein Zeuge der Ereignisse vom Sonntag beschrieb die Szene als "wie aus einem Film", mit zerbrochenen Autoscheiben und Bushaltestellenglas, das die Straßen bedeckte.

Laufende Untersuchung

Die Polizei untersucht weiterhin das Motiv hinter der Schießerei, das unklar bleibt. Ermittler untersuchen den Hintergrund und den psychischen Zustand des Verdächtigen, obwohl erste Berichte keine Vorgeschichte von psychischen Problemen oder Drogenmissbrauch nahelegen.

Der multikulturelle Vorort Croydon Park wurde während des Vorfalls abgeriegelt, wobei die Bewohner angewiesen wurden, drinnen zu bleiben, während die Polizei das Gebiet sicherte. Die Untersuchung geht weiter, während die Behörden versuchen zu verstehen, was das wahllose Gewaltausbruch auslöste, der die friedliche Gemeinschaft erschütterte.

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