Staatsanwaltschaft fordert mindestens 11 Jahre Haft für Sean 'Diddy' Combs wegen Prostitutionsverurteilung, verweist auf Trauma der Opfer.

Bundesanwälte fordern schwere Strafe für Sean 'Diddy' Combs
Bundesanwälte haben beantragt, dass der verurteilte Rapper und Musikmogul Sean 'Diddy' Combs eine Mindeststrafe von 11 Jahren Gefängnis für seine Verurteilung wegen des Transports von Personen zur Prostitution erhält. Der 55-jährige Musikunternehmer, einst eine der mächtigsten Figuren im Hip-Hop, wird am 3. Oktober 2025 sein Urteil hören.
Zeugenaussagen der Opfer zeigen anhaltendes Trauma
In Gerichtsdokumenten betonten die Staatsanwälte die Schwere von Combs' Verbrechen und ihre anhaltenden Auswirkungen auf die Opfer. "Die Straftaten, deren er schuldig gesprochen wurde, sind ernst und schwerwiegend," schrieben die Staatsanwälte. "Er nutzte Gewalt und jagte Opfern Angst ein."
Die Staatsanwaltschaft fügte Briefe von Frauen hinzu, die in den Fall gegen Combs verwickelt waren und beschrieben, wie sie täglich noch unter dem Missbrauch und der Gewalt leiden. Ein Opfer schrieb: "Unglaublich, er behauptet jetzt, dass seine Opfer die Schuld auf sich nehmen sollten."
Cassie Venturas anhaltende Angst
Combs' Ex-Freundin Cassie Ventura, die während des Prozesses gegen ihn ausgesagt hatte, äußerte anhaltende Bedenken hinsichtlich Vergeltungsmaßnahmen. "Ich mache mir Sorgen, dass Diddy oder seine Freunde mich oder meine Familie verfolgen werden," sagte Ventura. "Ich habe enorme Angst vor Vergeltung für alles, was ich während des Falls gesagt habe."
Venturas Zeugenaussage beschrieb Jahre mutmaßlichen Missbrauchs und Erpressung durch Combs, einschließlich dessen, was sie als Hunderte von 'Freak-Offs' beschrieb - Drogenmarathons, bei denen sie gezwungen war, sexuelle Handlungen mit männlichen Sexarbeitern durchzuführen, während Combs zusah, filmte und Anweisungen gab.
Rechtlicher Hintergrund und frühere Verurteilungen
Combs wurde Anfang Juli 2025 des Transports von Personen zur Prostitution für schuldig befunden, wurde jedoch von schwerwiegenderen Anklagen wie Menschenhandel und Erpressung freigesprochen. Die Verurteilung kann zu einer Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis führen.
Combs' Verteidiger haben argumentiert, dass eine Gefängnisstrafe von etwa zwei Jahren angemessen wäre, und verwiesen auf seine Beiträge zur Musikindustrie und wohltätige Arbeit. Die Staatsanwaltschaft behauptet jedoch, dass sein Mangel an Reue und die schwere Natur seiner Verbrechen eine viel längere Strafe rechtfertigen.
Der Fall stellt einen dramatischen Sturz für den Musikmogul dar, der durch sein Bad Boy Records-Label und verschiedene Geschäftsunternehmen, einschließlich Mode- und Spirituosenmarken, ein Milliardenimperium aufbaute. Laut Wikipedia wurde Combs einst als einer der reichsten Musikkünstler weltweit anerkannt und führte 2014 und 2017 die jährliche Hip-Hop-Reichstenliste von Forbes an.