Britische Polizei nimmt Verdächtigen in Ransomware-Angriff fest, der europäische Flughäfen störte und weitreichende Flugausfälle und Verspätungen für Tausende Reisende verursachte.

Großangelegter Cyberangriff stört europäischen Luftverkehr
Britische Behörden haben einen bedeutenden Durchbruch bei der Untersuchung eines weitreichenden Cyberangriffs erzielt, der am Wochenende europäische Flughäfen lahmlegte. Die National Crime Agency (NCA) bestätigte die Festnahme eines Mannes in den Vierzigern im Zusammenhang mit dem Ransomware-Angriff auf Collins Aerospace, einen bedeutenden amerikanischen Anbieter von Luftfahrttechnologie.
Der Verdächtige wurde gestern in Gewahrsam genommen und wurde inzwischen gegen Kaution freigelassen, während die Untersuchung weitergeht. Der Cyberangriff, der am Freitagabend stattfand, betraf Check-in- und Gepäckabfertigungssysteme auf mehreren europäischen Flughäfen und verursachte massive Störungen des Luftverkehrs.
Weitverbreitetes Chaos auf Flughäfen
Der Ransomware-Angriff auf die MUSE-Softwareplattform von Collins Aerospace führte zu umfangreichen Verspätungen und Stornierungen an wichtigen Drehkreuzen wie London Heathrow, Brussels Airport und Berlin Brandenburg Airport. Tausende Passagiere sahen sich mit langen Warteschlangen und Reiseunterbrechungen konfrontiert, da Flughäfen gezwungen waren, auf manuelle Verarbeitungssysteme umzustellen.
Allein am Brussels Airport wurden am Sonntag Dutzende Flüge gestrichen, während die Behörden mit dem Rückstand kämpften. 'Wir arbeiten rund um die Uhr, um den normalen Betrieb wiederherzustellen, aber Passagiere sollten mit anhaltenden Störungen rechnen,' sagte ein Sprecher des betroffenen Flughafens.
Methodik des Ransomware-Angriffs
Laut der Europäischen Agentur für Cybersicherheit (ENISA) verwendete der Angriff Ransomware-Techniken, bei denen Kriminelle kritische Systeme verschlüsseln und Zahlung für ihre Freigabe fordern. Collins Aerospace, eine Tochtergesellschaft der RTX Corporation, liefert essentielle Luftfahrttechnologie an Fluggesellschaften in ganz Europa.
Das Unternehmen, das 2018 durch die Fusion von Rockwell Collins und UTC Aerospace Systems entstand, meldete 2019 kombinierte Verkäufe von 26 Milliarden US-Dollar und beschäftigt weltweit etwa 68.000 Menschen. Collins Aerospace ist ein kritischer Infrastrukturanbieter im Luftfahrtsektor.
Laufende Wiederherstellungsbemühungen
Flughafenbehörden in ganz Europa kämpfen weiterhin mit den Folgen des Angriffs. Beamte des Berliner Flughafens warnten, dass Reisende weitere Verspätungen und Stornierungen während des Montags erwarten sollten, während die Systeme schrittweise wiederhergestellt werden.
Der Vorfall unterstreicht die Anfälligkeit kritischer Luftfahrtinfrastruktur für Cyberbedrohungen und wirft Fragen zu Sicherheitsprotokollen in der zunehmend digitalisierten Luftfahrtindustrie auf. Die ENISA arbeitet eng mit betroffenen Parteien zusammen, um Cybersicherheitsmaßnahmen zu verbessern und ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.