Syrier zu lebenslanger Haft ohne vorzeitige Entlassung für Messerangriff Solingen 2024 mit 3 Toten und 10 Verletzten verurteilt. Gericht fand IS-Verbindungen und Radikalisierung.

Deutsches Gericht verurteilt Syrer zu lebenslanger Haft für Terroranschlag
Ein 27-jähriger syrischer Mann ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden für den tödlichen Messerangriff in Solingen, Deutschland, bei dem drei Menschen getötet und zehn weitere verletzt wurden während eines Stadtfestes im August 2024. Das Düsseldorfer Gericht befand Issa Al H schuldig wegen dreifachen Mordes, zehnfachen versuchten Mordes und Mitgliedschaft in der Terrororganisation Islamischer Staat (IS).
Radikalisierung und Terrorverbindungen
Das Gericht stellte fest, dass der Angreifer seit 2019 radikalisiert war und IS-Propaganda über sein TikTok-Profil verbreitet hatte. Vor dem Angriff hatte Al H Kontakt mit einem IS-Vertreter über Telegram aufgenommen und eine Videobotschaft aufgenommen, in der er seine Loyalität zur Terrorgruppe erklärte. "Das war Terrorismus gegen uns alle," sagte Bundeskanzler Olaf Scholz während seines Besuchs in Solingen nach der Tragödie.
Angriffsdetails und Nachwirkungen
Der Angriff ereignete sich während der 650-Jahr-Feier von Solingen, wobei der Täter speziell Hals und Oberkörper der Opfer anvisierte. Der Islamische Staat übernahm kurz nach dem Angriff die Verantwortung. Das Gericht entschied, dass der Angreifer aus "verächtlichen Motiven" handelte und hoffte, "Ungläubige" auf dem Festival zu treffen.
Einen Tag nach dem Angriff stellte sich Al H den Behörden. Während des Prozesses, der im Mai 2025 begann, erkannte er seine Verantwortung durch eine von seinen Anwälten verlesene Erklärung an: "Ich habe unschuldige Menschen getötet, nicht Ungläubige."
Breitere Auswirkungen auf deutsche Politik
Der Messerangriff in Solingen war Teil einer Reihe tödlicher Vorfälle in den Monaten vor den deutschen Wahlen im Februar 2025, einschließlich Angriffen in Magdeburg und Aschaffenburg. Diese Ereignisse verschärften die Migrationsdebatte in Deutschland und machten Einwanderung zu einem zentralen Wahlthema für viele politische Parteien.
Das Gericht entschied, dass Al H "besonders schwer" schuldig ist, was bedeutet, dass er nicht nach 15 Jahren zur Entlassung in Frage kommt, wie es nach deutscher Gesetzgebung üblich ist. Der Fall hat wichtige politische Diskussionen über Radikalisierungsprävention und Migrationsmanagement in Deutschland ausgelöst.