
Neue Vorwürfe im Rotherham-Fall
Dreißig Opferzeugnisse enthüllen schockierende neue Vorwürfe, dass britische Polizeibeamte während des Rotherham-Skandals systematisch Kinder sexuell missbrauchten. Fünf Frauen berichten, als Minderjährige von Beamten missbraucht worden zu sein, was dem größten Kinderschutzversagen Großbritanniens eine verstörende Dimension hinzufügt.
Institutionelles Versagen
Der Rotherham-Skandal, bei dem zwischen 1997-2013 mindestens 1.400 Kinder betroffen waren, wurde bisher britisch-pakistanischen Grooming-Gangs zugeschrieben. Neue Beweise zeigen, dass Polizisten Opfer in Streifenwagen vergewaltigten, sie mit Bandenrache bedrohten und Ausbeutung vorsätzlich ignorierten. Ein Opfer beschrieb wiederholte Übergriffe: "Er wusste, wo wir uns aufhielten, verlangte Oralverkehr oder vergewaltigte uns im Polizeiauto."
Umstrittene Untersuchung
Die South Yorkshire Police (SYP) hat eine neue strafrechtliche Untersuchung zur Beteiligung von Beamten eingeleitet. Dies stößt auf Kritik, da die SYP eigenes Personal untersucht. Professorin Alexis Jay, die die ursprüngliche Untersuchung leitete, verurteilte dies: "Eine unabhängige Stelle muss diese Fälle bearbeiten."
Systematisches Versagen
Der Jay-Bericht von 2014 dokumentierte, wie Behörden Beweise aus Angst vor Rassismusvorwürfen, Klassenvorurteilen und Reputationsschäden ignorierten. Die meisten Opfer waren weiße Mädchen aus der Arbeiterklasse in Pflegesystemen, obwohl auch britisch-asiatische Mädchen betroffen waren.
Politische Reaktion
Premierminister Starmer lehnte zunächst eine nationale Untersuchung ab, stimmte aber letzten Monat zu. Die neuen Vorwürfe gegen Polizeibeamte verstärken die Forderungen nach umfassenden Untersuchungen in mehreren britischen Städten.