
Gericht überträgt Lynch-Vermögen an HPE
Ein Londoner Gericht hat verfügt, dass das gesamte Vermögen des verstorbenen Tech-Millionärs Mike Lynch an Hewlett Packard Enterprise (HPE) übertragen werden muss. Das Urteil erging fast ein Jahr nach Lynchs Tod bei einer Yachtkatastrophe vor Sizilien.
Streit um Autonomy-Übernahme
HPE hatte das Softwareunternehmen Autonomy 2011 für 11,7 Milliarden Dollar erworben, aber ein Jahr später 8,8 Milliarden abgeschrieben. Der Technologieriese beschuldigte Lynch der finanziellen Falschdarstellung. 2022 bestätigte ein britischer Richter, dass Autonomys Finanzlage irreführend dargestellt worden war.
Schadenersatz auf 700 Millionen Pfund festgesetzt
Der High Court setzte den Schadenersatz auf 700 Millionen Pfund (807 Millionen Euro) fest und wies HPEs Fünffach-Forderung zurück. Lynchs Nachlass, auf 500 Millionen Pfund geschätzt, geht vollständig an HPE.
Tragödie der Yacht Bayesian
Lynch kam im August 2024 ums Leben, als seine Luxusyacht Bayesian im Mittelmeer sank. Das Unglück forderte sieben Todesopfer, darunter Lynchs 18-jährige Tochter Hannah. Das Wrack wurde letzten Monat bei Palermo geborgen.
Juristischer Sieg vor der Katastrophe
Kurz vor der tödlichen Reise war Lynch in einem US-Strafverfahren zum Autonomy-Verkauf freigesprochen worden. Er feierte diesen Erfolg, als die Yacht unter ungeklärten Umständen sank.
Erben erwägen Berufung
Lynchs Familie erwägt laut Anwalt Berufung einzulegen. HPE nannte die Fortführung des Verfahrens nach Lynchs Tod "schwierig", aber notwendig für Aktionärsinteressen.