Explosion in Jakarta-Moschee während Freitagsgebets: 54 Verletzte, 20 im Krankenhaus. Polizei nimmt 17-jährigen Schüler fest, Sicherheitsbedenken in Indonesien.
Starke Explosion erschüttert Moschee in Jakarta während Freitagsgebets
Eine heftige Explosion hat eine Moschee auf einem Schulgelände in Jakarta, Indonesien, während des Freitagsgebets getroffen, wobei mindestens 54 Menschen verletzt wurden und eine großangelegte Sicherheitsoperation eingeleitet wurde. Die Detonation ereignete sich gegen Mittag in der Moschee der SMA 27 Oberschule im Stadtteil Kelapa Gading in Nord-Jakarta, was Gläubige in Panik fliehen ließ, während Rauch den Gebetsraum erfüllte.
'Die Predigt hatte gerade begonnen, als wir einen lauten Knall hörten,' berichtete ein Zeuge lokalen Medien. 'Rauch füllte den Raum schnell. Alle rannten nach draußen, einige weinten, andere fielen in Panik.'
Opfer und Rettungseinsätze
Laut Polizeiberichten wurden 54 Menschen durch die Explosion verletzt, wobei 20 Personen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, darunter drei in kritischem Zustand. Die meisten Opfer erlitten Verletzungen durch umherfliegende Glassplitter und Trümmer, während einige Verbrennungen durch die Explosion erlitten. Rettungskräfte reagierten schnell und brachten die Verletzten in verschiedene Krankenhäuser der Hauptstadt.
Die Polizei hat einen 17-jährigen Schüler der Schule als Hauptverdächtigen festgenommen. 'Wir haben einen jugendlichen Verdächtigen festgenommen, der derzeit medizinisch behandelt wird,' sagte Polizeichef Listyo Sigit Prabowo in einer Erklärung gegenüber Reportern.
Ermittlungen und Sicherheitsbedenken
Die Behörden fanden Spielzeuggewehre und eine Spielzeugpistole in der Moschee, zusammen mit Schriften, die auf mögliche Motive analysiert werden. Die Untersuchung konzentriert sich darauf, ob es sich um einen isolierten Vorfall handelt oder Teil einer breiteren Sicherheitsbedrohung ist.
Der Vorfall stellt eine bedeutende Sicherheitsherausforderung für Indonesien dar, das in den letzten Jahren relative Ruhe vor terroristischen Anschlägen erlebt hat. 'Ein Terrorakt wäre ein großer Schock für die Indonesier,' sagte Südostasien-Korrespondent Mustafa Marghadi. 'Die Regierung hat in den letzten Jahren erfolgreich viel investiert, um Terroranschläge zu verhindern. In den letzten drei Jahren gab es keine Anschläge, und die Terrorbewegung Jemaah Islamiyah hat sich unter dem Druck der Regierung aufgelöst. Ein neuer Anschlag wäre ein Rückschlag für diese Anti-Terror-Initiativen.'
Kontext und Hintergrund
Die Moschee befindet sich innerhalb eines Marinekomplexes in Nord-Jakarta, wo viele Militärangehörige und pensionierte Offiziere leben. Dieser Standort fügt den Sicherheitsimplikationen des Vorfalls eine zusätzliche Komplexität hinzu.
Indonesien hat erhebliche Fortschritte im Kampf gegen den Terrorismus erzielt, wobei die Nationale Agentur für Terrorismusbekämpfung (BNPT) ihren Nationalen Aktionsplan 2025-2029 zur Verhinderung gewalttätigen Extremismus finalisiert. Der vorherige Plan erreichte eine Umsetzungsquote von 98%, was das Engagement des Landes für umfassende Strategien gegen Extremismus widerspiegelt.
Wie in einer aktuellen Analyse festgestellt wurde, haben sich terroristische Netzwerke in Indonesien angepasst statt aufgelöst, wobei sich die Bedrohungen hin zu digitaler Radikalisierung und Einzeltätern verlagern, die schwerer zu erkennen sind als organisierte Gruppen.
Das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung hat die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Regierung und Zivilgesellschaft bei der Verhinderung gewalttätigen Extremismus betont und die Notwendigkeit lokalisierter Ansätze und der Einbeziehung mehrerer Interessengruppen hervorgehoben.
Während die Ermittlungen andauern, fordern die Behörden die Öffentlichkeit auf, Spekulationen zu vermeiden und wachsam zu bleiben, während sie daran arbeiten, die vollständigen Umstände hinter diesem beunruhigenden Vorfall aufzuklären.
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