Die Plastikkrise im Globalen Süden: Wie westlicher Müll Afrika und Südostasien überfordert

Der Globale Süden leidet unter einer schweren Plastikkrise durch Müllexporte aus westlichen Ländern, die die lokale Infrastruktur überfordert und Ökosysteme und Gesundheit schädigt.

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Die Plastikkrise im Globalen Süden

Der Globale Süden, insbesondere Regionen in Afrika und Südostasien, kämpft mit einer wachsenden Plastikkrise, die durch Müllexporte aus westlichen Ländern verschärft wird. Trotz globaler Bemühungen, die Plastikverschmutzung einzudämmen, überfordert der Zustrom von schlecht verwaltetem Müll die lokale Infrastruktur und Ökosysteme.

Das Ausmaß des Problems

Plastikverschmutzung ist ein globales Problem, aber die Auswirkungen sind im Globalen Süden unverhältnismäßig stark. Schätzungsweise gelangen jährlich 1,1 bis 8,8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane, wobei ein erheblicher Teil aus Küstengemeinden dieser Regionen stammt. Das Basler Übereinkommen, das 2019 geändert wurde, soll den Export von Plastikmüll regulieren, doch die Durchsetzung bleibt inkonsistent.

Westlicher Müll im Globalen Süden

Industrieländer exportieren ihren Plastikmüll oft unter dem Deckmantel des Recyclings in Länder Afrikas und Südostasiens. Ein Großteil dieses Mülls landet jedoch auf Deponien oder wird verbrannt, wodurch giftige Chemikalien in Luft und Wasser freigesetzt werden. Städte wie Accra, Ghana, und Jakarta, Indonesien, kämpfen mit der Bewältigung der enormen Menge an importiertem Müll.

Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen

Die Folgen sind verheerend. Meereslebewesen ersticken an Plastikabfällen, und lokale Gemeinschaften sind Gesundheitsrisiken durch verschmutztes Wasser und Luft ausgesetzt. Die COVID-19-Pandemie verschlimmerte die Situation, da die Nachfrage nach Einwegplastik zunahm und die Müllbelastung stieg.

Zukünftige Schritte

Maßnahmen zur Bewältigung der Krise umfassen eine strengere Durchsetzung des Basler Übereinkommens und lokale Initiativen zur Verbesserung der Abfallbewirtschaftung. Systemische Veränderungen sind jedoch erforderlich, um die Last vom Globalen Süden zu nehmen und müllexportierende Länder zur Verantwortung zu ziehen.

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