
Das Rennen um 6G beginnt
Große Telekommunikationsanbieter haben bahnbrechende Forschungstests für 6G-Netze gestartet, die sich auf das Terahertz-Spektrum (100 GHz-3 THz) konzentrieren, um beispiellose Geschwindigkeiten zu erreichen. Unternehmen wie Ericsson, Nokia, Huawei und Samsung führen frühe Experimente durch, die Datenraten von bis zu 1 Terabit pro Sekunde ermöglichen könnten - 100-mal schneller als aktuelle 5G-Fähigkeiten.
Warum Terahertz wichtig ist
Das Terahertz-Frequenzband bietet große Mengen ungenutzten Spektrums und könnte die Bandbreitenknappheit aktueller Netze lösen. Forscher testen neuartige Modulationstechniken, um Herausforderungen wie Signalabschwächung und Wärmemanagement zu bewältigen. Frühe Ergebnisse zeigen vielversprechende Anwendungen für ultrahochauflösende holografische Kommunikation und Echtzeit-Taktiles Internet.
Zeitplan für die 6G-Entwicklung
Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) hat 6G als IMT-2030 bezeichnet, wobei die Standardisierung um 2029-2030 erwartet wird. Aktuelle WRC-2023-Vereinbarungen haben den Weg für die Spektrumszuteilung geebnet, während WRC-2027 Sub-Terahertz-Bänder behandeln wird. Zu den Hauptakteuren gehören:
- Südkorea strebt kommerziellen Start 2028 an
- EU's Hexa-X-Projekt entwickelt Basistechnologien
- China hält weltweit die meisten 6G-Patente
Revolutionäre Technologien
Tests untersuchen KI-gesteuerte Netzoptimierung, integrierte Sensing/Kommunikationssysteme und Quantenkommunikation. Nokias Tests in Finnland erreichten 100 Gbps über 150 Meter bei 140 GHz, während Samsung THz-basierte Innenabdeckungslösungen demonstrierte.
Praktische Anwendungen
6G könnte ermöglichen:
- Fernoperationen mit haptischem Feedback
- Autonome Fahrzeugschwärme mit Mikrosekunden-Latenz
- Digitale Zwillinge ganzer Städte
- Neurale Schnittstellengeräte
NTT Docomos jüngster Experiment in Tokyo streamte erfolgreich 8K-Hologrammvideos mit Prototyp-Geräten.
Herausforderungen
Bedeutende Hindernisse sind Signalblockierung durch Luftfeuchtigkeit, Hardwaregrenzen und Energieeffizienz. Die Next Generation Mobile Networks Alliance warnt, dass 6G klare Nutzervorteile zeigen muss, bevor massive Infrastrukturinvestitionen gerechtfertigt sind. Sicherheitsbedenken bei KI-verwalteten Netzen müssen ebenfalls gelöst werden.
Ausblick
Obwohl der kommerzielle Einsatz vor 2030 nicht erwartet wird, markieren diese Tests einen entscheidenden Schritt zur Ultra-Konnektivität. Wie Dr. Leif Johansson von Ericsson feststellt: „Wir verbessern nicht nur Geschwindigkeiten – wir überdenken, wie Gesellschaft mit Technologie interagiert.“