Quantenverschlüsselungstests sichern Finanznetzwerke

Colt testete erfolgreich Quantenverschlüsselung für Finanznetze mit hybriden PQC- und QKD-Methoden. Die 2025-Tests sicherten Daten über große Distanzen ohne Leistungsverlust, ein Durchbruch gegen künftige Quantenbedrohungen.
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Finanznetzwerke testen quantensichere Sicherheit

Colt Technology Services hat bahnbrechende Tests quantensicherer Verschlüsselung über seine optischen Netze abgeschlossen. Die Tests im April 2025 sicherten erfolgreich Daten zwischen London und Frankfurt (1.361 km) und über Londoner Metrostationen mit Adtrans FSP 3000-Technologie in Kombination mit Adva Network Securitys ConnectGuard-Verschlüsselung. Dieser Multi-Vendor-Test markiert einen wichtigen Schritt zur praktischen quantensicheren Sicherheit für Finanzinstitute.

Hybrider Sicherheitsansatz

Die Tests evaluierten sowohl Post-Quantum-Kryptographie (PQC) als auch Quantenschlüsselverteilung (QKD). PQC verwendet mathematische Algorithmen, die gegen Quantenangriffe resistent sind, während QKD Quantenphysik nutzt, um Abhörversuche zu erkennen. Durch die Kombination beider Methoden schuf Colt mehrschichtigen Schutz gegen "Jetzt sammeln, später entschlüsseln"-Angriffe, bei denen Cyberkriminelle verschlüsselte Daten für zukünftige Entschlüsselung mit Quantencomputern speichern.

Praktische Implementierung

Vivek Gaur, VP Engineering bei Colt, betonte die Dringlichkeit: "Finanzdienstleistungskunden benötigen jetzt zukunftssichere Sicherheitsstrategien." Die Tests bewiesen, dass Quantenverschlüsselung in disaggregierten Multi-Vendor-Umgebungen ohne Leistungseinbußen funktioniert. Daten wurden auf der optischen Transportebene gesichert, bevor sie anfällige höhere Netzwerkebenen erreichten.

Auswirkungen auf den Finanzsektor

Quantencomputing bedroht aktuelle Verschlüsselungsstandards wie RSA. Finanznetzwerke, die hochwertige Transaktionen abwickeln, sind primäre Ziele. Ryan Schmidt von Adtran merkte an: "Verschlüsselung auf physikalischer Ebene bietet die stärkste Verteidigung mit End-to-End-Schutz und geringer Latenz." Diese Technologie könnte Interbank-Transfers, Aktiengeschäfte und sensible Kundendaten vor Next-Generation-Bedrohungen schützen.

Experten schätzen, dass Quantencomputer, die aktuelle Verschlüsselung brechen können, innerhalb von 5-10 Jahren entstehen könnten. Diese erfolgreichen Tests positionieren Quantenverschlüsselung als praktikable Lösung zum Schutz kritischer Finanzinfrastrukturen.

Sebastian Ivanov
Sebastian Ivanov

Sebastian Ivanov ist ein führender Experte für Technologieregulierung aus Bulgarien, der sich für ausgewogene digitale Politiken einsetzt, die Nutzer schützen und gleichzeitig Innovation fördern.

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