
Von der Leyen Wehrt sich Gegen Vorwürfe in Straßburg
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ihre Führung in einer hitzigen Debatte des Europäischen Parlaments verteidigt, die durch einen Misstrauensantrag ausgelöst wurde. Sie bezeichnete den Antrag als "Versuch der extremen Rechten, die Geschichte mit Verschwörungstheorien umzuschreiben".
Vorwürfe Autoritärer Führung
Der rechtsradikale rumänische Abgeordnete Gheorghe Piperea initiierte den Antrag und warf von der Leyen "totalitäre Politik" vor, die an die Sowjetzeit erinnere. Der konkrete Anlass war ihre Weigerung, private Nachrichten mit Pfizer-Chef Albert Bourla aus der COVID-Zeit offenzulegen.
"Dies ist ein grober Versuch, unsere Institutionen und pro-europäische Kräfte zu spalten", erklärte von der Leyen unter langem Beifall der Mitte-Fraktionen.
Transparenzfragen Bleiben Offen
Während von der Leyen Kommunikation mit Bourla einräumte, wich sie Transparenzforderungen aus. Sie betonte, dass Impfstoffverhandlungen gemeinsam mit Mitgliedstaaten stattfanden: "Es gibt keine Geheimnisse", verglich die Nachrichten mit Epidemiologen-Konsultationen.
Kritik der Mitte Trotz Unterstützung
Trotz Ablehnung des Antrags äußerten Mitte-Parteien Bedenken. Liberale Chefin Valérie Hayer fragte: "Wer sind Ihre wahren Freunde?" Sozialisten und Grüne kritisierten von der Leyens Führungsstil, bestätigten aber Gegenstimmen. Der Misstrauensantrag erfordert eine Zweidrittelmehrheit - ein unwahrscheinliches Ergebnis.
Symbolische Präsenz der Kommission
Von der Leyen erschien mit allen 26 Kommissaren in Straßburg als Zeichen kollektiver Verantwortung. Die Debatte verlief tumultartig mit Unterbrechungen von Rechtsaußen. Die Abstimmung am Donnerstag stellt keine ernsthafte Bedrohung dar.