Über 500.000 Demonstranten protestierten in ganz Frankreich gegen Macrons Sparmaßnahmen, mit Auseinandersetzungen, die zu Verletzten und Festnahmen führten.

Massive Proteste in Frankreich gegen umstrittene Haushaltskürzungen
Frankreich erlebte eine der größten Protestbewegungen der letzten Jahre, als über eine halbe Million Demonstranten landesweit auf die Straße gingen, um sich gegen die Sparmaßnahmen von Präsident Emmanuel Macron zu wehren. Die Proteste, organisiert von großen Gewerkschaften einschließlich der CGT-Arbeitergewerkschaft, stellen die zweite große Protestwelle in nur acht Tagen dar.
Widersprüchliche Zahlen und breite Beteiligung
Laut dem französischen Innenministerium nahmen landesweit etwa 500.000 Demonstranten teil, davon rund 55.000 in Paris. Die CGT-Gewerkschaft behauptete jedoch, die tatsächlichen Zahlen hätten eine Million Teilnehmer überschritten. 'Die Straßen von Paris waren voll,' behauptete die Gewerkschaft in einer offiziellen Erklärung.
Die Diskrepanz in den Zahlen ergibt sich aus unterschiedlichen Zählmethoden, wie die französische Zeitung Le Monde erklärte. Die Polizei setzte landesweit über 80.000 Beamte ein, um während der Proteste für Ordnung zu sorgen, da mit der großen Teilnehmerzahl gerechnet wurde.
Gewalt und Festnahmen
Bei den Demonstrationen kam es zu mehreren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizeikräften. Nach offiziellen Berichten wurden elf Polizeibeamte bei den Zusammenstößen verletzt, während etwa 300 Demonstranten festgenommen wurden. Von den Festgenommenen sitzen 134 noch in Haft. Ein Polizeisprecher bemerkte: 'Es gab nicht so viel Schaden wie befürchtet.'
Wirtschaftliche Beschwerden befeuern Proteste
Die Proteste richten sich gegen das vorgeschlagene Sparpaket der Regierung in Höhe von 43,8 Milliarden Euro, das umstrittene Maßnahmen wie die Abschaffung von zwei nationalen Feiertagen, das Einfrieren von Renten und Kürzungen bei Gesundheitsleistungen umfasst. Die Bewegung hat an Schwung gewonnen, nachdem Berichte zeigten, dass Armut und Ungleichheit in Frankreich den höchsten Stand seit 30 Jahren erreicht haben.
Demonstrationen fanden nicht nur im französischen Mutterland statt, sondern auch in Überseegebieten einschließlich La Réunion im Indischen Ozean, was auf das landesweite Ausmaß der Unzufriedenheit hinweist.
Zukünftige Aktionen
Die "Bloquons tout"-Bewegung (Blockiert Alles), die Mitte 2025 in den sozialen Medien entstand, wurde mit den Gelbwesten-Protesten von 2018 verglichen, obwohl Analysten feststellen, dass die aktuelle Bewegung politisch weiter links steht und jüngere Teilnehmer anzieht. Die Gewerkschaften treffen sich morgen, um über weitere Maßnahmen zu entscheiden, was die Protestbewegung möglicherweise eskalieren lassen könnte.
Quelle: NOS News