Studentenproteste in Jakarta nach Pause wiederaufgenommen, fordern Anti-Korruptionsreformen und Ende der Polizeigewalt mit Militäreinsatz-Bedenken.

Friedliche Demonstrationen Kehren in Indonesische Hauptstadt Zurück
Studentenorganisationen haben heute die Massenproteste vor dem Parlamentsgebäude in Jakarta wieder aufgenommen, nachdem sie mehrere Tage pausiert hatten aufgrund von Sicherheitsbedenken. Die Demonstrationen finden vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in der indonesischen Hauptstadt statt.
Hintergrund der Unruhen
Die Proteste brachen zunächst letzte Woche nach dem Tod des 21-jährigen Motorrad-Taxifahrers Affan Kurniawan aus, der von einem Polizeifahrzeug getötet wurde. Dieser Vorfall löste landesweite Demonstrationen aus, die zehn Todesopfer forderten und erhebliche Sachschäden verursachten, darunter Brände in Regierungsgebäuden. Die Proteste haben sich zu breiteren Forderungen nach systemischen Veränderungen entwickelt.
Hauptforderungen der Demonstranten
Die Demonstranten fordern umfassende Reformen einschließlich: Anti-Korruptionsmaßnahmen, bessere Vermögensverteilung, fairere Steuerpolitik und ein Ende der Polizeigewalt. Die Bewegung repräsentiert weit verbreitete öffentliche Frustration über Regierungsversagen bei sozialer und wirtschaftlicher Gerechtigkeit.
Regierungsreaktion und Militärpräsenz
Präsident Prabowo Subianto, der im Oktober 2024 sein Amt antrat, hat einen harten Ansatz gegen gewalttätige Demonstranten versprochen, sich aber auch zu transparenten Untersuchungen von Polizeifehlverhalten verpflichtet. Die Regierung hat einige versöhnliche Maßnahmen ergriffen, darunter die unehrenhafte Entlassung eines Polizeikommandanten und kostenlose Mieten für Markthändler im Bezirk Blok M.
Der Einsatz von etwa 3000 Militärangehörigen auf Jakartas Straßen bereitet jedoch Menschenrechtsorganisationen und Bürgern Sorgen. Viele befürchten die Verhängung des Kriegsrechts, obwohl Militärbeamte solche Absichten bestritten haben.
Aktuelle Situation und Ausblick
Der heutige Protest wurde ausdrücklich als Aksi Damai (friedliche Aktion) angekündigt, um gewaltsame Auseinandersetzungen zu vermeiden. Trotz der ruhigeren Atmosphäre im Vergleich zur letzten Woche bleiben die zugrunde liegenden Spannungen hoch. Die Frage bleibt, wie lange dieser fragile Frieden angesichts der tiefen Frustrationen in der indonesischen Bevölkerung aufrechterhalten werden kann.