
Dschihadistische Gruppe Startet Mehrfrontenangriff in Westmali
Die mit al-Qaida verbündete Terrororganisation Jama'at Nasr al-Islam wal-Muslimin (JNIM) hat eine Reihe koordinierter Angriffe auf Militäreinrichtungen in Westmali beansprucht. Die Überfälle ereigneten sich nahe der Grenzen zu Senegal und Mauretanien und markieren den dritten Großangriff in der Region in diesem Monat.
Details der Angriffe
Laut Gruppenaussage griffen JNIM-Kämpfer gleichzeitig mehrere Standorte an, hauptsächlich militärische Ziele. Die Terroristen behaupten, drei Kasernen eingenommen sowie Waffen und Fahrzeuge erbeutet zu haben, deren Bilder in sozialen Medien kursieren. France 24 berichtet, dass vier Ausländer - drei Inder und ein Chinese - während der Überfälle entführt wurden, wahrscheinlich Arbeiter aus angegriffenen Zement- oder Fliesenfabriken.
Militärische Reaktion und Eskalierender Konflikt
Die malische Armee meldete die Neutralisierung von etwa achtzig Angreifern bei Gegenoperationen. Dieser Vorfall setzt eine zehnjährige Muster dschihadistischer Gewalt in Mali fort, wo mit al-Qaida und Islamischem Staat verbundene Gruppen die politische Instabilität nach zwei Militärputschen ausnutzen. Seit der Vertreibung französischer und UN-Friedenstruppen 2022 verlässt sich die Militärregierung auf russische Söldner der Wagner-Gruppe.
Wachsender Einfluss der JNIM
Die JNIM fungiert als Dachorganisation für mehrere al-Qaida-nahe Gruppen und hat seit Anfang 2025 ihre territoriale Kontrolle erheblich ausgebaut. Neben Militäroperationen agiert die Gruppe als quasistaatliche Entität in Nord- und Zentralmali, erhebt Steuern, kontrolliert Goldminen und richtet Checkpoints ein. Ihr Regierungsmodell und wirtschaftliche Chancen ziehen Rekruten aus Malis verarmter Bevölkerung an, wo Arbeitslosigkeit kritisch hoch bleibt.
Der Mali-Konflikt begann 2012 mit einer Tuareg-Rebellion, die später von Dschihadistengruppen übernommen wurde. Trotz internationaler Intervention und Friedensabkommen hat sich die Gewalt seit 2018 intensiviert, wobei Dschihadisten laut Sicherheitsanalysten etwa zwei Drittel des malischen Territoriums kontrollieren.