Russland zwingt ukrainische Zivilisten in besetzten Gebieten zum Militärdienst, was gegen internationales Recht verstößt und auf lokalen Widerstand stößt.

Russland zwingt Ukrainer zum Militärdienst, berichtet die ukrainische Menschenrechtsorganisation KHPG. Ukrainer unter 50 Jahren sollten Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in Donezk meiden, warnt die ukrainische Widerstandsbewegung Žovta strička (Gelbes Band). Das medizinische Personal in diesen Einrichtungen habe Anweisungen erhalten, die Namen aller Männer zwischen 18 und 50 Jahren an das russische Militärrekrutierungsbüro weiterzugeben.
Laut Žovta strička schweigt das Personal der Pflegeeinrichtungen aus Angst vor Anschuldigungen wie 'Diskreditierung der russischen Armee' oder 'Behinderung der Mobilisierung'. Die Gruppe rät ukrainischen Männern, die versehentlich in Krankenhäuser oder russisch kontrollierte Einrichtungen geraten, ihre echte Adresse nicht anzugeben. Wer von den russischen Behörden gefunden wird, riskiert, in die russische Armee eingezogen und an die Front geschickt zu werden.
Damit verstößt Russland gegen die Genfer Konvention, insbesondere die Vierte Genfer Konvention zum Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten. Artikel 51 besagt: 'Die Besatzungsmacht darf geschützte Personen nicht zwingen, in ihren Streitkräften oder Hilfstruppen zu dienen. Druck oder Propaganda zur Erzielung freiwilliger Dienstleistungen ist nicht zulässig.'